Pfarrer Andreas Metzl feierte seinen 90. Geburtstag.

Herzlichen Glückwunsch zum 90. Geburtstag!

Im April/Mai-Heft der Karpatenpost und der April-Ausgabe des Karpatenblattes wurde Herrn Pfarrer Andreas Metzl aus Tübingen zum 90. Geburtstag gratuliert. So wurden bei uns einige Erinnerungen wieder wach.

Andreas Metzl ist am 11. April 1932 in Preßburg – Karlsdorf geboren. Sein Vater Georg war Betriebsleiter des Städtischen Wasserwerks in Karlsdorf, seine Mutter Elise, geb. Albrecht, die Tochter einer renommierten Preßburger Weingärtnerfamilie. Die unbeschwerte Kindheit endete mit der Evakuierung im Jahre 1945. Die Familie hat sich entschlossen, mit einem der „Flüchtlingstransporte“ nach Deutschland zu gelangen.

Nach bestandener Abiturprüfung entschloss sich Andreas Metzl evangelische Theologie zu studieren. 1959 wurde er Pfarrer. „Pfarrer Andreas Metzl war nicht nur für unser Hilfskomitee ein Glücksfall, sondern für alle Karpatendeutschen. Wir danken ihm für seine Jahrzehnte lange hingebungsvolle Arbeit und wünschen ihm, dass er seinen 90. Geburtstag bei robuster Gesundheit mit seiner Frau Dagmar im Kreise seiner Familie feiern kann“, schrieb Werner Laser zum Abschluss in seinem Artikel in der Karpatenpost.

In das Haus der Begegnung in Einsiedel an der Göllnitz bekommen wir auch ein Exemplar der Karpatenpost und so haben wir diesen ausführlichen und netten Bericht lesen können. Im „Literaturkränzchen“ haben wir darüber gesprochen und wir haben uns zu den Gratulanten angeschlossen.

Besuch in Einsiedel

Die Ostertage waren schon immer schöne und besinnliche Feiertage. In Einsiedel an der Göllnitz waren sie im April 2004 noch schöner und noch feierlicher, denn die evangelische Kirchengemeinde Augsburger Bekenntnisses konnte am Ostersonntag einen lieben Gast herzlich willkommen heißen. Es war Herr Pfarrer Andreas Metzl aus Tübingen, der für uns viel bedeutet. Diesmal hatten wir die Ehre: Herr Pfarrer Andreas Metzl hielt die Festpredigt! Aus der Bibel trug er die Worte des ersten Briefes Paulus an die Korinther vor. Es war sehr schön und einzigartig, zuzuhören. Aus seiner Ansprache zitieren wir: „(…) Liebe Gemeinde, ich freue mich, dass ich zum ersten Mal in Einsiedel predigen darf. Zwar bin ich in den letzten Jahren immer wieder einmal nach Einsiedel gekommen, aber es hat sich nie die Gelegenheit zu einer Predigt ergeben. Umso mehr freue ich mich, dass ich gerade an Ostern bei ihnen das Evangelium verkünden darf. Denn Ostern, das älteste Fest der Christenheit, ist ein Fest der Freude. Die ganze Christenzeit feiert den Sieg des Lebens über den Tod, die Freude der Glaubenden, dass auch für sie ein neues Leben begonnen hat (…)“

Der 30. September 2013 war für mich ein ganz besonderer Tag! Herr Pfarrer Andreas Metzl aus Tübingen war in der Slowakei und am Nachmittag kam er zu uns nach Hause. Es war ein nettes und wertvolles Gespräch! Die Karpatenpost (11/2013) hat einen Bericht darüber gebracht, darin hieß es: „In Einsiedel machte ich einen Besuch bei Frau Ilse Stupák. Ich bewundere die ehemalige Lehrerin, dass sie nun schon über viele Jahre in Einsiedel ein zweimonatliches Literaturkränzchen veranstaltet (…) Durch Frau Stupáks lebendige Berichte im Karpatenblatt gewinnt dieses Literaturkränzchen eine große Ausstrahlung weit über die Gemeinde hinaus, ja sogar bis in die Bundesrepublik. Entsprechend interessant gestaltete sich mein Besuch mit gegenseitigem Austausch über alte und neue Literatur. Ich hoffe, dass Frau Stupák noch lange die Kraft behält, ihr Literaturkränzchen am Leben zu erhalten. A. Metzl.“

Zur Erinnerung an diesem Besuch bekamen wir das Buch „Ein Paradies verloren, aber wir leben“ von Elise Metzl, geb. Albrecht (1895-1988). Darin erzählt eine Preßburger Weingärtnertochter, wie ihre Vorfahren aus Deutschland nach Preßburg kamen, wie sie fleißig gearbeitet haben, damit ihre Weingärten und Obstgärten immer gute Ernte brachten. Breiten Raum nimmt die Schilderung der Flucht ein. Im Vorwort des Buches steht: „Unsere Mutter möchte ihren Enkeln das Schicksal ihrer Familie erzählen. Heute spricht man davon, dass der Vertreibung aus dem Lande nicht die Vertreibung aus der Geschichte folgen dürfte. Dazu wollte sie – ohne es so zu nennen – beitragen. Georg und Andreas Metzl.“ Über dieses interessante Buch sprachen wir und es war so, wie es weiter im Vorwort steht: „Wir hoffen, dass die Leser an der Lektüre Freude haben und sich an manches, was ihnen selbst vertraut war, erinnern.“

Arbeiter in Gottes Weinberg

Am 22. Dezember 2018 hatten wir an Herrn Pfarrer Andreas Metzl eine Bitte. Wir wollten für das Karpatenblatt über unseren ehemaligen Herrn Pfarrer Matthias Danielis schreiben. Er hat in der evangelischen Kirchengemeinde AB in Einsiedel an der Göllnitz den Posaunenchor gegründet. Am 23. Dezember kam die Antwort: „Nun zu Ihrer Bitte Matthias Danielis betreffend. Ich habe ja vor Jahren ein Buch über die karpatendeutschen evangelischen Pfarrer mit dem Titel „Arbeiter in Gottes Weinberg“ (2004) herausgegeben. Dafür hat mir Herr Ladislaus J. Müller (1933-2021) ein Lebensbild von Matthias Danielis geschrieben. Diesen Artikel kann ich Ihnen im Anhang zusenden. Andreas Metzl, Pfarrer i.R., Tübingen“

Dieser Artikel hat uns sehr geholfen, denn er hat uns unseren Herrn Pfarrer Matthias Danielis nahegebracht. Die Leser des Karpatenblattes konnten den Artikel im Heft 02/2019 lesen und den Gründer des Posaunenchores inmitten seiner Blaskapelle sehen.

In einem Brief schrieb Herr Pfarrer Andreas Metzl: „(…) wenn Sie sich wieder im Literaturkränzchen treffen, richten Sie bitte ganz liebe Grüße von mir aus. Wenn nicht über 1000 Kilometer dazwischen liegen würden, würde ich gerne daran teilnehmen.“

Bei unserem letzten Literaturkränzchen Anfang Juni habe ich den Frauen gerne Ihre Grüße ausgerichtet, geehrter Herr Pfarrer Andreas Metzl.

Ilse Stupák