Karpatendeutsche Sagen und Märchen

Die Sage über die Entstehung von Metzenseifen

Mit den deutschen Siedlern kam auch ein gewisser Freiherr in das Land, wo heute Metzenseifen liegt. In diesem Land fand der Freiherr Gold. Genau an der Stelle, wo er es gefunden hatte, ließ er einen Stollen bauen und nannte ihn „Goldseife“. Nach und nach entstand eine Siedlung um diese Goldseife, die man nach seinem Eigentümer Metzenseifen nannte.

Dort stand an der Stelle des Makrotzi-Hauses eine Holzkirche und im Makrotzi-Garten neben der Kirche lag der Friedhof. Der Freiherr von Metz wohnte im Polner Haus. Man sagt, dass der Weg von seinem Haus bis zur Kirche mit Silberplatten ausgelegt war. Was mit ihm passierte, weiß bis heute niemand genau. Angeblich soll der Freiherr von Metz an den Folgen des Bisses einer Kreuzspinne gestorben sein. Weil der Freiherr mit seiner Frau keine Nachkommen hatte, führte die Freiherrin von Metz noch lange alleine die „Goldseife“ weiter, weil sie nicht wollte, dass alles zugrunde geht.

In trockenen Jahren trug die Goldseife kein Wasser, also versuchte die Freiherrin von Metz den Hummelbach nach Metzenseifen umzuleiten. Sie ließ vom Antl Hammer an bis oberhalb vom Präuhäusl einen Graben anlegen. Doch weil sich da das Wasser verlor, wurde das Vorhaben aufgegeben. Nach Aufgabe der Goldseife, was Jahrhunderte später war, stand an dieser Stelle eine Nagelschmiede. Mit der Zeit entstanden noch mehrere „Seifen“. Auch die Namen der Täler in der Gegend erinnern noch daran. So gibt es etwa bis heute Krebesseifen, Päanseifen oder Goldseifen.

Anna Fábová

(nach Felix Tohol)