Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus

Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus

Fasching, Karneval, Fastnacht, Fasnet, Fassenacht oder die fünfte Jahreszeit gelten als Brauch zum ausgelassenen Feiern, vor der 14 Tage andauernden Fastenzeit, welche am Aschermittwoch beginnt und als Vorbereitung auf das Osterfest dient. In Bayern ist die auch als die „Narrische Zeit“ bekannt. Gerade dann verschwinden in München die meisten Menschen, manche für ganze drei Tage. Was hauptsächlich mit dem ausgelassenen Feiern zusammenhängt.

Doch trotz Fastenzeit wird es mit dem „Faschingsschmaus“ aus der Hechteria kulinarisch regelrecht königlich. Denn froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König. Für das Einfache, Bodenständige, aber auch das dringend notwendig Gesunde, gerade in dieser Jahreszeit, steht der Sellerie. In der Antike war der Sellerie als Heilpflanze anerkannt und man glaubte, er könne gar die Melancholie vertreiben. Sein besonderes Aroma verdankt er seinem hohen Anteil an ätherischen Ölen, zudem ist er reich an Kalzium und Eisen. Für einen Hauch von brasilianischem Karneval kommt Kokosmilch dazu. Angebratene Äpfel und Zwiebel verleihen dem Ganzen eine „raffinierte Würze“. Kartoffelkrapfen passen nicht nur perfekt zum Fasching, sondern runden das Ganze sowohl harmonisch als auch krönend ab.

Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus
Gesehen bereits Mitte Januar 2023 in Ebersberg/Oberbayern.

ZUTATEN

Für 4 Personen

Für die Selleriecreme:

Etwas Pflanzenöl

Ca. 2 kg Sellerieknolle

3 Prisen Salz

800 ml Kokosmilch

Etwas Petersilie zum Garnieren

Für die raffinierte Würze:

3-4 Zwiebeln rot/weiß, mittelgroß

3-4 Äpfel je nach Größe, geschnitten (etwa die gleiche Menge wie die Zwiebeln)

2 Prisen Salz

1 Teelöffel Zucker

Für die Krönung: Kartoffelkrapfen:

750 g Kartoffeln, mehligkochend

250 ml Wasser

50 g Butter

200 g Mehl, gesiebt

4 Eier

1 Teelöffel Muskatnuss

1 Teelöffel Salz & Pfeffer

1 l Pflanzenöl

Kartoffelkrapfen, französisch als Pommes dauphine bekannt, sind übersetzt Kartoffeln nach Thronfolger Art. Sie sind zwar ein gewisser Aufwand, der lohnt sich aber.

Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus

1.Zwiebeln in halbe Ringe, Äpfel in kleine Würfel schneiden, beides in einer Pfanne mit etwas Pflanzenöl und zwei Prisen Salz anbraten. Einen Teelöffel Zucker dazugeben, umrühren und Pfanne von der Ofenplatte stellen.

Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus

2. Sellerieknolle schälen, in gleichmäßige Würfel schneiden, in etwas Pflanzenöl in großem Topf oder tiefer Pfanne mit drei Prisen Salz scharf anbraten, mit Kokosmilch ablöschen, gut umrühren und Deckel drauf. Circa 10 Minuten köcheln lassen, gelegentlich umrühren.

3. Sellerie mit Pürierstab oder Mixer pürieren, im Ofen bei 50 Grad zusammen mit der „raffinierten Würze“ warmstellen.

4. Kartoffeln schälen, kleinschneiden und im Salzwasser kochen.

5. Wasser mit Butter zum Kochen bringen. Mehl hineingeben, Ofenplatte ausschalten und mit Holzkochlöffel fest zu einem sogenannten Brandteig verrühren.

Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus

6. Teig in eine Schüssel geben, ein Ei hineinschlagen und alles wieder zu einem festen Teig verrühren. Wichtig: Vorgang nach jedem Ei (4 x) wiederholen!

7. Wenn Kartoffeln gar, Kochwasser gut abschütten (es darf kein Restwasser verbleiben), zerstampfen und zu dem Brandteig geben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und gut verrühren.

Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus

8. Öl erhitzen. Mit einem Löffel etwas Teig in die linke Hand geben und mit einem zweiten (diesen stets davor kurz in kaltes Öl halten) den Teig in der linken Hand nach und nach zu Nocken formen und ins heiße Öl geben. Wenn sie nach circa 3 Minuten goldbraun gebacken sind, auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.

9. In einem tiefen Teller Selleriecreme, angebratene Äpfel und Zwiebel (mittig) mit drei bis fünf Kartoffelkrapfen, je nach Größe, anrichten und mit etwas Pfeffermix und Petersilie garniert (langsam) genießen.

Kochen mit dem Karpatenblatt: Faschingsschmaus

Mit einem „Karpatenblatt alaaf“ wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Kochen und „Dobrú chuť“/“Guten Appetit“! Dazu eignet sich ein Glas Grauburgunder, Blaufränkischer, Muskateller oder Riesling-Sekt.

Norbert Hecht