Kolumne: Schmidts Kater Lojzl
Čauky mňauky, allerseits! Ich bin arm dran. Ich trage ja aus Solidarität mit den Zweibeinern einen Mundschutz. Mit dem kann ich leider manchmal nicht so gut sehen. Und so habe ich mir zwar kein Corona eingefangen, aber dafür einen Dorn in meiner linken Hinterpfote. Ein paar Tage habe ich das tapfer ertragen.
Als es wirklich weh zu tun begann, stellte ich von Vier- auf Dreibeiner um. Meinem aufmerksamen Butler, dem Herr Schmidt, ist natürlich nicht entgangen, dass ich hinke. Er nahm mich auf den Arm und guckte, ob er nicht den Grund für mein Hinkebein finden könnte. Nun ist mein Butler, der Herr Schmidt, zweifellos ein Genie. Immerhin hat er alle meine Zeichen, Gesten und Mauzlaute geschnallt und sich binnen kürzester Zeit zu meinem perfekten Untertan entwickelt. Aber er ist kein Tierarzt.
Also sind wir am nächsten Tag bei einem richtigen Tierarzt gewesen. Das war neu für mich. Und nicht lustig! Mein Butler hat mich nämlich in eine ganz blöde Transportbox eingesperrt. Als ich merkte, dass ich da nie wieder allein rauskomme, habe ich laut protestiert. Aber mein Butler, der Herr Schmidt, der immer behauptet, mich sehr lieb zu haben, hat mich nicht befreit.
Der Tierarzt war furchtbar nett, sprach aus unerfindlichen Gründen ganz ordentlich Deutsch, während mein Butler Tschechisch mit ihm redete. Der Veterinär hat dann seine eigenen Sprachkenntnisse auch gleich auf die gepfefferte Rechnung draufgeschlagen. Herr Schmidt bekam für sein Tschechisch keinen Bonus.
Und dann hat mir der Tierarzt mit einer spitzen Pinzette immer ins Schlimme gepiekt. Erst danach bekam ich eine Spritze gegen meine Schmerzen und wenigstens einen gelben Verband, so gelb wie die Trikots von Borussia Dortmund. Den Verband habe ich dann nach zwei Tagen harter Arbeit entfernt, weil ich damit nicht mal richtig hinken konnte. Doch beim Kontrolltermin bekam ich blöderweise einen neuen verordnet. Wenigstens keinen roten von Bayern München. Wer weiß, wie lange ich da noch in Behandlung sein muss. Ach jooo….Ich lasse es Sie wissen!
Čauky mňauky!
Schmidts Kater Lojzl und sein Butler Hans-Jörg Schmidt