Kesmark Kultur- und Begegnungsfest

Kultur- und Begegnungsfest in Kesmark – das größte Festival der Deutschen in der Slowakei

Ende Juni feierte die deutsche Minderheit ihr größtes Fest des Jahres, das Kultur- und Begegnungsfest in Kežmarok/Kesmark. Ein reiches Programm wartete auf die Teilnehmenden aus der ganzen Slowakei, Deutschland, Österreich und Ungarn.

Los ging es am 21. Juni mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Botaniker Friedrich Haszlinsky an seinem Geburtshaus am Hauptplatz.

Mehr über Friedrich Haszlinsky.

Danach trugen im Landesfinale des Friedrich Lam-Wettbewerbs an der Grundschule am Burgplatz Schüler aus der ganzen Slowakei Poesie und Prosa auf Deutsch vor und wetteiferten um die beliebten vordersten Ränge.

Im Anschluss fand der Empfang im Rathaus statt. Dabei zeichneten Vertreter der Dr. Antal-Genersich-Gesellschaft aus Budapest zwei Schüler mit dem „Genersich-Preis“ aus. Dessen Namensgeber stammt selbst aus Kesmark.

Ein verschwundenes Städtchen

Im Museum Kesmark eröffnete am Nachmittag eine Ausstellung, die sich ganz um Rissdorf/Ruskinovce, ein verschwundenes Städtchen dreht. Kurator der Ausstellung ist Reinhard Scholtz, dessen Vorfahren selbst aus dem Ort stammen, der in den 1950er Jahren einem Militärgelände Platz machen musste. Die Bewohner mussten damals ihre Heimat verlassen, heute erinnern in dem grünen Tal nur noch eine Kirche und mehrere Kreuze an das Städtchen. Am Abend fanden bereits die ersten Konzerte auf der Bühne auf dem Hauptplatz statt.

Der Samstag begann mit der Enthüllung einer Gedenktafel für die Kesmarker Karpatendeutschen, die am 19. Juni 1945 in Prerau ermordet wurden. Dazu sang der Goldseifen-Chor aus Metzenseifen:

Im Anschluss wurde in der Holzkirche ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Danach zogen die Ortsgruppen, ihre Sing- und Tanzgruppen sowie die Gäste aus dem Ausland zur Burg, wo das Hauptprogramm des Kultur- und Begegnungsfestes begann.

Buntes Programm in der Burg

Die Feier eröffneten der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins Ondrej Pöss und der Oberbürgermeister der Stadt Ján Ferenčák. Es folgten Ansprachen des deutschen Botschafters in der Slowakei Joachim Bleicker, der österreichischen Botschafterin in der Slowakei Margit Bruck-Friedrich, der Vorsitzenden der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Deutschland Brunhilde Reitmeier-Zwick, von Wolfgang Steffanides von der Österreichischen Landsmannschaft und der KDV-Vorsitzenden der Region Oberzips Maria Recktenwald.

Joachim Bleicker Botschafter Slowakei
Der deutsche Botschafter in der Slowakei Joachim Bleicker bei seiner Ansprache auf dem Kultur- und Begegnungsfest

Danach traten Sing- und Tanzgruppen des karpatendeutschen Vereins aus der ganzen Slowakei auf. Ehrengast war eine Jugend-Tanzgruppe aus dem ungarischen Harast/Dunaharaszi, die in Begleitung von Martin Surman-Majeczki, der im Vorstand der ungarndeutschen Jugendorganisation GJU ist, mit einem Kleinbus angereist waren.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Tatiana Schürmann. Auch die junge Generation durfte nicht fehlen und so hatten Schüler von mehreren Grundschulen Auftritte vorbereitet. Für begeisterten Applaus sorgten auch die Tanzgruppen der Karpatendeutschen Jugend. Aus Österreich stand dieses Jahr die Gruppe „Starke Mander“ auf der Bühne.

Red