Literaturkränzchen

Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz

Zwei Monate sind vorbei. Wir haben uns wieder in unserer Küche versammelt, um in Einsiedel an der Göllnitz/Mníšek nad Hnilcom schöne Gedichte zu lesen und über gute Bücher zu sprechen.

Da habe ich den Frauen gesagt, dass der Fernsehsender SWR/BW seine Zuschauer in ein Wohnzimmer entführt hat. Dort fand eine Lesung statt. Der Schriftsteller, Thommie Bayer aus Esslingen am Neckar, hat dabei aus seinem Buch gelesen.“Schön! So nah an den Lesern! Einfach nett!“, sagte der Autor. „Wir haben es gerne getan, es war schön zuzuhören“, so die Familie, die das Wohnzimmer geliehen hat. Zum Schluss war ein kleiner Imbiss vorbereitet.

Einsiedel an der Göllnitz/Mnisek nad Hnilcom

Die Damen beim Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz

Wir haben den Nachmittag mit dem bekannten Nobelpreisträger für Literatur aus dem Jahr 1946 – Hermann Hesse begonnen. Er lebte von 1877 bis 1962. Diesmal haben wir über sein Buch „Mit der Reife wird man jünger“ gesprochen. Im Buch sind Fotografien von Martin Hesse –  Familienfotos, Motive aus Hesses Garten, es ist da ein von Hesse oft gemaltes Motiv in Montagnola, seine Handschrift, Gedichte. Hermann Hesse gehört zu den Autoren, die das Glück hatten, alt zu werden und alle Lebensstufen auf charakteristische Weise erfahren und darstellen zu können. Zu den schönsten dieser Schilderungen gehören seine Betrachtungen über das Alter, über die Lebensjahre, wo die Erinnerung an die Vergangenheit zur Gegenwart an Realität zunimmt. Wir lasen die Gedichte „Kleiner Knabe“ und „Gang im Spätherbst“.

Der schreibende Benediktinerpater Anselm Grün

Danach widmeten wir uns Anselm Grün. Seine Zitate sind uns bekannt. Er ist 1945 in Junkershausen geboren. Er ist ein deutscher Benediktinerpater und Autor spiritueller Bücher. Seine Kindheit verbrachte er in Lockham bei München. 1964 legte er sein Abitur am Gymnasium in Würzburg ab. 1974 promovierte er zum Doktor der Theologie. Bisher hat Anselm Grün über 300 Bücher veröffentlicht. Sie wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Wir haben sein Buch „Vom Zauber des Augenblicks“ aus dem Jahr 2009 gelesen. Es ist ein angenehmes Wohlergehen, wenn man dieses Buch in den Händen hält und darin blättert. Darin findet man wundervolle Fotografien von Tina und Horst Herzig. Auf der Rückseite des Buches steht: „Jeder Augenblick ist einmalig und einzigartig. Er wiederholt sich nicht. Genießen Sie bewusst jeden Augenblick!“ Anselm Grün sagte einst: „Der Regenbogen ist die Verheißung, dass Gottes Segen über uns ist und uns treu bleibt.“

Herta Müller

Herta Müller „Heute wär ich mir lieber nicht begegnet“

Neben Hermann Hesse stand an diesem Nachmittag eine weitere Literaturnobelpreisträgerin auf unserem Programm: Herta Müller. Über sie hatten wir im November 2009 schon gesprochen. Kurz nachdem sie den Nobelpreis für Literatur bekommen hatte. „Atemschaukel“ war damals ihr neuester Roman. Herta Müller ist 1953 in Nitchidorf in Rumänien geboren. Sie ist eine deutsche Schriftstellerin, die im rumänischen Banat aufgewachsen ist und 1987 in die BRD ausreiste. In ihren Werken thematisiert sie die Folgen der kommunistischen Diktatur in Rumänien. Wir haben über ihr Buch „Heute wär ich mir lieber nicht begegnet“ aus dem Jahr 2005 gesprochen. Auch da greift sie auf diese Erfahrungen zurück. Es geht um den Alltag, um eine selbstbewusste junge Frau, die nach dem Glück sucht. Darin heißt es: „Über das Leben gibt es viel zu sagen. Über das Glück nichts, sonst ist es keines mehr.“ Dieses Buch hat uns Frau Ursula Grossmann geschickt. Sie wünschte uns viele schöne Stunden mit dem Literaturkränzchen. Sie schreibt, dass sie unsere gemeinsamen Begegnungen mit der Literatur sehr vermisst.

Weltliteratur für Kinder und Erwachsene
Der Kleine Prinz

Der Kleine Prinz

Am 6. April 2018 hat die Tagesschau der ARD darauf aufmerksam gemacht, dass gerade vor 75 Jahren die erste Ausgabe von „Der Kleine Prinz“ herauskam. „Das Buch gehört zur Weltliteratur. Es ist ein Buch für Kinder und für Erwachsene“, sagte der Moderator. Der Autor Antoine de Saint-Exupéry lebte von 1900 bis 1944 und war ein französischer Schriftsteller und Pilot. Sein berühmtestes Buch wurde in 170 Sprachen übersetzt.

In der Fernsehsendung „Ich trage einen großen Namen“ im SWR/BW war der Großneffe von Antoine de Saint-Exupéry zu Gast. Er meinte: „Es ist ein magisches Buch für kleine und große Leser. Man muss dieses Buch alle 10 Jahre lesen und man findet immer etwas Neues. Es ist ein Buch über die Freundschaft und Menschlichkeit in dem die Erwachsenen das Leben mit Kinderaugen sehen können.“ Da können wir ihm nur zustimmen: Es lohnt sich dieses Büchlein immer wieder in die Hände zu nehmen.

Ilse Stupák