Bücher

Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz

Es war wieder ein kleiner Feiertag für alle, die Literatur mit Begeisterung in die Hände nehmen. Am 22. September 2018 fand im Haus der Begegnung der „Nachmittag mit Literatur“ statt.

Dabei waren unser Bürgermeister, Ing. Ľudovít Kujnisch“, die Mitglieder aus Göllnitz, Schwedler, Schmöllnitz Hütte und Einsiedel an der Göllnitz. Die Vorsitzende, Frau Gabriele Wencel, hat alle herzlich begrüßt. Sie wünschte uns einen angenehmen Nachmittag.

Begonnen haben wir mit dem Gedicht „Goldener Oktober“ von Robert Walser. Der Schriftsteller ist im Jahre 1878 in Biel im Kanton Bern geboren. Gestorben ist er im Jahre 1956 nahe Herisau im Kanton Appenzell. Er stammte aus der Schweiz und wuchs in Biel auf.

Robert Walser
Robert Walser in den 1890er Jahren
© wikipedia

Schon früh war er theaterbegeistert, sein Lieblingsstück war „Die Räuber“ von Schiller. In der Berner Zeitung „Der Bund“ wurden Walsers Gedichte veröffentlicht, dadurch ist man auf ihn aufmerksam geworden. Im Jahre 1909 erschienen sie in dem von seinem Bruder Karl Walser illustrierten Band „Gedichte“. Wir lasen die Gedichte „Im Mondschein“ und „Der Schnee fällt nicht hinauf“. Er sagte einmal: „Wenn die Tage Abschied nehmen, so geben sie die wundervollen Abende dafür.“ Wir erinnerten uns an den 120. Geburtstag des Autors.

Schriftsteller aus der Steiermark

Bei unserem Literaturkränzchen erinnerten wir uns auch an Peter Rosegger. 2018 feiert die Steiermark seinen 175. Geburtstag und sie gedenkt seines 100. Todestages. Peter Rosegger ist im Jahre 1843 in Alpl in der Steiermark geboren. Gestorben ist er am 26. Juni 1918 in Krieglach. In der steirischen Region ehren sie ihren Heimatdichter. So wird in seinem Geburtshaus, in der Waldschule und dem Museum im Landhaus den Besuchern sein Leben und Schaffen vor Augen geführt.

Peter Rosegger war ein österreichischer Schriftsteller und Dichter. Sein Urenkel, Prof. Dr. Helfried Rosegger, sprach in der Fernsehsendung „Ich trage einen großen Namen“ über ihn. Da haben wir erfahren, dass er schöne Gedichte und großartige Erzählungen schrieb. Wir haben dieses Mal über die Erzählung „Ein Jahr im Zauberwald“ gesprochen. Dabei geht es die beliebtesten Erzählungen rund um Weihnachten. Von ihm stammt das Gedicht „Ein bisschen mehr Friede und weniger Streit, ein bisschen mehr Güte und weniger Neid, (…)“. Es gehört zum Thema: Miteinander. Wir haben uns dieses Gedicht aufmerksam angehört. Es ist ein guter Anlass dazu, um nachzudenken, was man besser machen könnte.

Martin Suter und der rosarote Mini-Elefant

Auch Martin Suter war ein Thema bei unserem literarischen Nachmittag. Er wurde 1948 in Zürich geboren. Er ist Schriftsteller, Kolumnist und Drehbuchautor. Wir kennen seinen ersten Roman „Small World“ (Zürich, 1997). Seinen neuesten Roman „Elefant“ (Zürich, 2017) haben wir uns für diesen feierlichen Nachmittag mit Literatur ausgesucht. „Er ist entzückend, ein Wunderwesen – und für den, der die genetische Zauberformel kennt, ein Vermögen wert: ein rosaroter Mini-Elefant, der in der Dunkelheit leuchtet. Plötzlich steht er da, in der Höhle des Obdachlosen Schoch, der dort seinen Schlafplatz hat und nun seinen Augen nicht traut“, steht auf dem Buchumschlag.

Schoch musste eine Tierarztpraxis aufsuchen. Die Tierärztin Valerie Sommer hilft den beiden. In ihrer Villa am Zürichberg kümmerte sie sich um den kleinen Elefanten und um Schoch. Die beiden verlieben sich. Es lohnt sich dieses Buch zu lesen. Es ist ein Krimi, bei dem die Guten gegen die Bösen kämpfen, aber man kann es auch wie ein Märchen sehen.

Eine literarische Reise in die Zeit von Štúr

Über die slowakische Schriftstellerin Michaela Ella Hajduková sprachen wir auch schon früher und zwar über ihren Roman „Nemecké dievča neplače“ (Ein deutsches Mädchen weint nicht). Diesmal hat uns ihr Roman „Nepriznaná“ (2017) mit dem Untertitel – „Ich liebte Ľudovít Štúr“ verzaubert.

Es ist eine Geschichte über eine Liebe, die die Zeit bezwang. „Die junge Hochschullehrerin und Buchautorin hat etwas Schlimmes durchgemacht und will damit fertig werden. Dafür begibt sie sich auf eine Reise ins 19. Jahrhundert. Dabei will sie wissen, was sich eigentlich zwischen Ľudovít Štúr und Adela Ostrolúcka abgespielt hat. Es sind schöne Erlebnisse und Begegnungen der beiden beschrieben. Wir hatten über diese beiden Persönlichkeiten bereits im April 2015 gesprochen, dem Jahr von Ľudovít Štúr.

            Ich bin den Frauen dankbar dafür, dass sie mit Interesse daran teilnehmen. Es ist schon das 19. Jahr, in dem wir gemeinsam über das Gelesene sprechen. Schön finde ich, dass wir immer auch über die Bücher sprechen, die die Frauen gerade lesen

Bürgermeister Ing. Ľudovít Kujnisch hielt auf unserem Treffen eine kurze Ansprache. Dabei meinte er: „Ich bewundere die Frauen vom Literaturkränzchen. Ich möchte ihnen meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich bedanke mich bei ihnen dafür, dass sie so schöne und wundervolle Nachmittage mit Literatur vorbereiten. Ich wünsche ihnen gute Gesundheit, viel Kraft und Ausdauer, damit sie es noch eine lange Zeit tun können.“

Ilse Stupák