Mantaken oder Potoken?
In den schweren Corona-Zeiten ist es sehr wichtig, etwas Interessantes zu tun, was uns ein wenig erfreut und unsere Laune verbessert. Für uns, Zipser, war das sicher die Trilogie „Mantaken und Potoken“ erzählen. Alle Bestellungen wurden den Interessenten unserer Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Göllnitz in der Quarantäne übergeben.
So ein wertvolles Geschenk haben wir noch nie bekommen. Am meisten interessierte mich das dritte Buch, obwohl mir viele Texte bekannt waren. Ich habe es mit Lachen und Tränen gelesen. Dabei erinnerte ich mich auch an meine Kindheit. Mein ältester Bruder erzählte mir viel über meine Großmutter. Ich kannte sie nicht, denn sie ist vor meiner Geburt gestorben. Sie war eine alte Göllnitzerin und sagte immer meinen Geschwistern: „Sprecht nicht mantakisch! In der Schule werden euch die Kinder auslachen. Ihr müsst schön reindeutsch sprechen!“ Und sie endete: „Bie zejn nech Mantakn, bie zejn Potokn“ (Wir sind nicht Mantaken, wir sind Potoken).
Vielseitige Lektüre
Damals wusste ich gar nicht, wer die Potoken sind. So war ich jetzt sehr neugierig auf die Bücher über unsere Nachbarn. Die Aufmerksamkeit zielte zu den Potoken. Es war sehr interessant. So viel über die Historie unserer Zips habe ich noch nie gehört. Ich fühlte mich wie ein Schatzentdecker. Die Autoren ergriffen beinahe alle Lebensseiten. Künstlerisch beschrieben sie nicht nur die Kontakte der Leute, ihre Arbeit, Verhältnisse, Ereignisse, aber auch die Geografie, politische Situation und Naturschönheiten unserer Ostslowakei. Ich war bezaubert und es war mir egal, ob ich zu den Mantaken oder Potoken gehöre. Ich glaube, dass die Grenzen zwischen der Oberzips und Unterzips sicher mehrmals verändert wurden. Nur eins fehlte mir: ein wenig potokische Poesie, ein kurzes Gedicht, einige Zeilen der Sprache. Trotzdem bewundere ich alle aufgeführten Autoren, ihr Talent und ihren Willen, ihre Gedanken und Einfälle, die sie literarisch verewigten. Für uns und unsere Nachkommen ist das ein Schatz.
Ein herzlicher Dank
Mit Bewunderung und Liebe möchte ich mich bei allen Autoren der herrlichen Ausgaben herzlich bedanken. In Vertretung aller Göllnitzer äußere ich unsere Dankbarkeit und Anerkennung allen, die sich um die Bücherausgabe bemühten.
Besonders glücklich machte uns, das wir die Trilogie als Geschenk von Prof. Dr. Ferdinand Klein erhalten haben. Die dankbaren Zipser werden das nicht vergessen und wünschen ihm weiterhin gute Gesundheit und viel Erfolg mit seiner wissenschaftlichen Arbeit.
Mgr. A. Mitríková