Mantakische Tage in Ober-Metzenseifen
Wieder einmal zeigte sich, was durch den großen Einsatz ihrer Mitglieder und die gute Zusammenarbeit einer KDV-Ortsgruppe mit Gemeinde, Kirche und Sponsoren möglich werden kann: In Ober-Metzenseifen/Vyšný Medzev fanden am 20. und 21. Juli 2024 die Ober-Metzenseifner Mantakischen Tage (Vyšnomedzevské mantácke dni 2024) statt.
Nachdem im Jahr 2023 in der Ober-Metzenseifner Maria-Magdalena-Kirche mit Jaroslav Dvorský und Martin Babjak bereits Opernstars aufgetreten waren, konnte die mehrfach als NAJ ŠD Košice (Beste des Staatstheaters Košice) ausgezeichnete Opernsolistin Michaela Várady für das Eröffnungskonzert der Mantakischen Tage in der Gemeinde gewonnen werden. Begleitet von der Konzertpianistin Júlia Grejtáková und bei einigen Stücken von ihrem Ehemann Koloman Várady an der Geige, begeisterte sie eine Stunde lang mit Arien aus Opern (Don Giovanni, Romeo und Julia, Gianni Schicchi), Operette (Die Fledermaus) und Filmen (Vtedy na západe/Spiel mir das Lied vom Tod) die Zuhörer. Dazu kamen weitere Lieder wie „You Raise Me Up“ und „Najkrajší kút“, nach denen der Beifall kein Ende nehmen wollte.
Perfekter Ablauf
Die Organisatoren hatten mit diesem Programmbeginn der Mantakischen Tage 2024 eine hohe Messlatte für den weiteren Verlauf gesetzt. Die zweisprachige Moderation der auf der Festwiese folgenden Veranstaltung, ausgeführt von Hildegard Novysedlák und Ján Schürger, und die Auftritte der Gesangs-, Musik- und Tanzgruppen in ihrer künstlerischen Vielfalt erfreuten die zahlreich erschienenen Bewohner von Ober-Metzenseifen und seiner Nachbarorte gleichermaßen. Bei den gegebenen Platzverhältnissen waren gute Bedingungen für das Verfolgen der Auftritte geschaffen worden, die sowohl auf der Bühne (Musik, Gesang) als auch vor der Bühne (Tanz) stattfanden. Besonderes Augenmerk wurde auf das Aufstellen der Festzelte, Tische und Bänke gelegt, um bei den zu erwartenden hohen Temperaturen sonnengeschützte, leicht zugängliche Plätze mit guter Sicht und Akustik zur Bühne zu schaffen. So konnten die Gäste den insgesamt zehn Auftritten von Solisten und Gruppen aus dem Šugov-Tal, aus den beiden Metzenseifen, Kaschau und aus Schmöllnitz Hütte sowie der Siegerehrung des nun schon dritten Wettbewerbs um den besten mantakischen Wein ihre ganze Aufmerksamkeit widmen. Es gab viel Beifall.
Vortrag eines großartigen mantakischen Gedichts
Es blieb nicht nur bei der mantakischen Moderation und den in Mantakisch geführten Gesprächen der dieses Dialekts kundigen Aktiven und Gäste. Das Kulturprogramm endete passend zum letzten Programmpunkt mit einem von Ján Schürger geschriebenen mantakischen Gedicht zum Apfelwein. Hier die ersten zwei der insgesamt zehn Strophen:
Metzenseifna Äplbein
(Ján Schürger, 2023)
De alten Mantáken bie de sein gekommen,
Hom se sich ach Äplpóm genommen.
En neuen Land buanse en Übedaf dahóm,
Dat hom se eingesetzt ach jeden Póm.
Selt bua hie ka úbest non de Äpl,
Gleich ha’en de Metzenseifna an Stempl.
De Äpl buan fa de Leut ze essen gedocht,
posof selt bi se en Beinrezept hom geprocht.
Abschluss mit Weihe des Wappens des Pfarramtes
Der Gottesdienst in der Ober-Metzenseifner Kirche der Hl. Maria Magdalena am Sonntag, dem 21. Juli, bildete den Abschluss der Mantakischen Tage und setzte zwei weitere Höhepunkte. Diese waren die Weihe des Wappens der römisch-katholischen Kirchengemeinde und der Auftritt von Anna Servická. Anna Servická, eine Sängerin von Volks- und geistlichen Liedern, trug Lieder zum bevorstehenden Tag der Hl. Maria Magdalena, der Namensgeberin der Kirche, vor und sprach dazu erläuternde Texte.
Dass eine Kirchengemeinde ein eigenes Wappen haben kann, war vielen Kirchenbesuchern unbekannt. Ein Wappen muss nicht nur unter Beachtung der heraldischen Regeln gestaltet werden, sondern es muss dokumentiert und nach Prüfung in einer Wappenrolle registriert werden. All das ist arbeits- und zeitaufwendig. Die geforderten Punkte wurden erfüllt, und so konnte das offiziell registrierte, vom Ober-Metzenseifner Patrik Meder im Rahmen seines Theologiestudiums erstellte Wappen an diesem Tag seine Weihe erfahren. Geweiht wurde das Wappen vom aus Košice stammenden und auch in Sizilien tätigen Priester Rátislav Dvorový.
Dank an alle Unterstützer
An dieser Stelle geben wir gerne den Dank der Ober-Metzenseifner an die Sponsoren der Veranstaltung weiter: das Bundesministerium für Inneres und Heimat, den slowakischen Fonds zur Förderung der Kultur nationaler Minderheiten (KULT MINOR), die Firma Rosenberg Slovakia, den Rotary Club Košice – country, den KDV und die Firma Tom Term Medzev. Die Mantakischen Tage, bei denen Mantaken und Slowaken zusammenkamen und ihre Kultur präsentieren konnten, hätten ohne die finanzielle Unterstützung dieser Einrichtungen nicht stattfinden können.
Dr. Heinz Schleusener