Ausflug der Krickerhauer nach Kremnitz

Mit dem Bergexpress durch das Hauerland

Am Samstag, den 22. August 2020, veranstaltete die OG Krickerhau/Handlová dank der freundlichen Unterstützung unseres Vereines einen Ausflug für die Mitglieder – eine Fahrt mit dem Bergexpress (Banícky expres) von Schemnitz/Banská Štiavnica nach Kremnitz/Kremnica.

Auf die Idee, einen Ausflug zu organisieren, kam man bei der Probe der Singgruppe Grünwald. Schließlich ist Krickerhau eine Bergbaustadt und so war es mehr als angebracht, die Städte der edlen Erze zu besuchen, welche einst zu den berühmtesten Zentren der Region Hauerland zählten.

Schon am frühen Morgen versammelten sich die Teilnehmer an der Pfarrkirche in Krickerhau und warteten ungeduldig auf den Bus, welcher sie zuerst nach Schemnitz fuhr. Auf dem dortigen Bahnhof stiegen sie in den historischen Zug ein und fuhren über die „Strecke der Jugend“ (Trať mládeže) nach Kremnitz. Im Zug wurden kleine Sketche vorgeführt, in denen man nicht nur die Strecke und die Geschichte der Gegend, sondern auch die Süßigkeit „Kremnitzer Kartoffeln“ (Kremnické krumple) kurz vorstellte.

Der Bergexpress
Der Bergexpress

Die Strecke der Jugend

Die Strecke der Jugend ist eine 21 Kilometer lange Zugstrecke, welche von Hronská Dúbrava, einem Eisenbahnknoten am Fluss Gran, nach Schemnitz führt. Der Vorgänger der heutigen Strecke war eine Schmalspurbahn, welche als erste öffentliche Schmalspurbahn Ungarns im Jahr 1873 eröffnet wurde. Es dauerte anderthalb Stunden, bis man das Ende Strecke erreichte. Der Bau der Normalspurstrecke begann im Jahr 1943, im Jahre 1944 wurde er aufgrund des Ausbruchs des Slowakischen Nationalaufstandes unterbrochen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Bau im Jahre 1946 wieder aufgenommen werden.

Wie man der Gedenktafel auf dem Bahnhofsgebäude in Schemnitz entnehmen kann, wurde die Strecke während 18 Monaten in den Jahren 1948 und 1949 von über 47 Tausend jungen Menschen aus der damaligen Tschechoslowakei, aus Albanien, Bulgarien, Polen, aber auch aus Frankreich, Norwegen und Österreich gebaut. Davon kommt der Name der Bahnstrecke.

Kremnica Kremnitz
Am Bahnhof von Kremnitz

Überraschung in Kremnitz

Auf dem Bahnhof in Kremnitz wartete auf die Reisenden eine nette Überraschung: Der Bürgermeister, Herr Ing. Mgr. Ferenčík, hieß alle herzlich willkommen und wünschte ihnen einen angenehmen Aufenthalt in der goldenen Stadt. Die Töne einer Blaskapelle machten die Begrüßung zu einem netten Erlebnis.

Kremnica Kremnitz
Die Krickerhauer in der Münzstadt Kremnitz

Danach wurde man mit dem Bus ins Zentrum der Stadt gefahren und konnte den Nachmittag selber gestalten. Wir waren mit Herrn Ing. Neuschl, dem Vorsitzenden der OG Kuneschau, verabredet, welcher uns nach einem leckeren Mittagessen bei einem Rundgang die wichtigsten und interessantesten Informationen aus der Geschichte und Gegenwart der Stadt erzählte. Dann gab es eine kurze Freizeit.

Kremnica Kremnitz
Beim Stadtrundgang

Nach dem Bustransfer zum Bahnhof – bei dem heißen Wetter war es eine lobenswerte Idee, einen Bus nehmen zu können – stiegen wir wieder in den Zug und fuhren zurück nach Schemnitz. Im Zug sangen wir lustige Lieder auf Deutsch, Slowakisch und in der Mundart. So verging die Fahrt recht schnell.

Aus Schemnitz wurden wir mit dem Bus zurück nach Krickerhau gebracht, wo der Ausflug in einem Biergarten einen gemütlichen Ausklang fand. Bleibt zu hoffen, dass die epidemiologische Lage besser sein wird und uns die Rückkehr zum gewöhnlichen Vereinsleben ermöglicht.

OG Handlová/Krickerhau