Gedenktafel

Neue Gedenktafeln in Kesmark und Leibitz

Auch in diesem Jahr hat sich der Karpatendeutsche Verein daran beteiligt, die Gebäude der „Schule der Nationalitäten und Konfessionen“ des evangelischen Lyzeums in Kesmark/Kežmarok zu bereichern. Denn dort informiert nun eine Gedenktafel an den berühmten Zipser Samuel Bredetzky.

Am 23. Juni 2017 haben im Rahmen des 22. Kultur- und Begegnungsfestes Frau Brunhilde Reitmeier-Zwick, die Vorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Stuttgart, Dr. Ondrej Pöss, der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins in der Slowakei, PhDr. Ján Ferenčák, der Bürgermeister der Stadt Kesmark/Kežmarok und der evangelische Pfarrer Mgr. Roman Porubän eine Gedenktafel enthüllt, die an die bekannte Zipser Persönlichkeit Samuel Bredetzky erinnert.

Gedenktafel

Die Enthüllung der Gedenktafel

Der Zipser Historiker Samuel Bredetzky

Samuel Bredetzky (Bredeczky, Bredecky) (1772-1812) war Superintendent der evangelischen Kirche in Galizien mit Sitz in Lemberg/Ľvov. Er war ein bekannter Naturwissenschaftler, Mineraloge, Geograph, Topograph, Ethnograph, Linguist, Statistiker, Heimatforscher, Pädagoge und Schriftsteller. Sein Werk ist in der Slowakei bisher wenig bekannt. Bis jetzt wurden seine Arbeiten vorwiegend als historische und topografische Werke für deutschsprachige Leser herausgegeben. Als großer Zipser Lokalpatriot und hoher religiöser Würdenträger hat er die Werke seiner Zipser Freunde Christian und Johann Genersich, János Asbóth, Gregor Berzeviczi, Johann Carl Unger, Jakob Glatz, Karl Georg Rumy oder Johann Christian Engel über die Zips und die Tatra in seinen bekannten wissenschaftlichen Almanachen öffentlich gemacht.

Professor Alfred Gross hat sehr oft in seinen Nomenklatur-Arbeiten über die Tatra gerade Arbeiten dieser Persönlichkeiten aus den Quellen von Bredetzky zitiert. Leider sind aber auch diese Handschriften nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Besondere Aufmerksamkeit hat Bredetzky der Sprache und den Bräuchen, den statistischen Daten, der Geschichte und dem Schicksal der deutschen Gemeinden in der Zips gewidmet. Interessant sind auch seine Arbeiten über den Charakter der Leute aus der Zips und über ihre Ethnographie.

Gedenktafel

Die Gedenktafel für Samuel Bredetzky

Samuel Bredetzky und Leibitz/Ľubica

Die Aktivitäten der Stadt Kesmark/Kežmarok und des Karpatendeutschen Vereins haben das Dorf Leibitz/Ľubica, Mitglieder des Zipser Geschichtsvereins, die Euroregion Tatry und Eigentümer der Pension Leibic, die Familie Balabas, inspiriert, in ihrer Gemeinde auch eine Gedenktafel für Samuel Bredetzky anzubringen. Sie befindet sich am ehemaligen Pfarrhaus und der Schule, wo der kleine Samuel aufgewachsen ist. Heute befindet sich in den Gebäuden die Pension Leibic. Die Besitzer der Pension wollen die Geschichte der Gebäude auch in der historischen Zimmereinrichtung festhalten, Zeichnungen von Bredetzky aufhängen und eine kleine Ausstellung mit historischen Werken der bekannten Zipser verbreiten. Die Gedenktafel haben am 13. Oktober 2017 PhDr. Krisztína Kurdi PhD von der Universität aus Budapest, Lorand Eötvös und der Bürgermeister von Leibitz Ing. Ján Kapolka enthüllt. Bei dieser Veranstaltung hat die experimentelle Theatergruppe exTeatro unter der Leitung von Mgr. Marcel Hanáček ein kleines Theaterstück über das Leben und Werk von Samuel Bredetzky aufgeführt. Der Initiator der Veranstaltung Mgr. Milan Choma hat außerdem eine Präsentation über das Leben und die Arbeit von Samuel Bredetzky vorbereitet.

Gemeinschaftsbild

Gemeinschaftsfoto in der Pension Leibic

Eine Gedenktafel für David Frölich

Das ehemalige Pfarrhaus und die Schule waren nach dem Krieg in einem sehr schlechten Zustand und die verbliebenen wenigen Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde konnten diese Gebäude nicht weiter erhalten. Dank des neuen Besitzers, der Familie Balabas, sind diese Gebäude heute ein repräsentativer Ort für alle Touristen und Gäste. Die Gebäude wurden im 18. Jahrhundert umgebaut. Hier wurde David Fröhlich einst geboren. Er war ein bekannter kaiserlich-königlicher Mathematiker, Astronom, Schriftsteller und Historiker.

Von dieser bekannten Persönlichkeit zeugt auch eine Gedenktafel, die ebenfalls auf dieser Veranstaltung enthüllt wurde. Diese haben der bekannte Landsmann von Leibitz, der Astronom Ing. Ľubomír Klocok CSc und Bürgermeister Ing. Ján Kapolka enthüllt. An der Veranstaltung haben auch der bekannte Sterndeuter RNDr. Vojtech Rušín DrSc., Mitglied des Zipser Geschichtsvereins, und andere wichtige Gäste teilgenommen. Das Leben und Werk von David Frölich haben die Kesmarker Schriftstellerin PhDr. Nora Baráthová sowie der Initiator der Veranstaltung Mgr. Milan Choma vorgestellt.

Der Karpatendeutsche Verein in Kesmark/Kežmarok hat schon im Jahr 1995 eine Gedenktafel für David Frölich an seinem Haus in der Burgstraße 22 in Kesmark enthüllt.

(Dieser Artikel wurde mit Hilfe eines bekannten Historikers der Stadt Kesmark vorbereitet.)

V.W.