Neuer Workshop über die Karpatendeutschen in Neutra zu Gast
Im Rahmen der Woche der Wissenschaften an der Philosoph Konstantin-Universität in Neutra/Nitra, wurde am 12. November 2024 am Lehrstuhl für Romanistik und Germanistik mit Erstsemestern der Fachrichtungen Lehramt sowie Übersetzen und Dolmetschen erstmals ein neuer Workshop über die Geschichte und Gegenwart der Karpatendeutschen in der Slowakei erprobt.
Alles beginnt mit einem Suchspiel. Gleich am Anfang des Workshops mit dem Titel „Die Karpatendeutschen: Seit 800 Jahren in der Slowakei zu Hause“ verteilt der Workshopleiter, der ifa-Kulturmanager Yannick Baumann, Zettel, auf denen jeweils der deutsche bzw. der slowakische Name karpatendeutscher Ortschaften geschrieben steht. Im Anschluss müssen die Studierenden gleich die erste Aufgabe des Tages meistern, und zwar die richtigen deutsch-slowakischen Namenspaare finden. Im Falle von Kesmark und Kežmarok gelingt das den Studierenden noch leicht, aber das Schildern, das früher auch auf Slowakisch Šildern hieß, das heutige Jánošíková ist, ein Ortsteil von Dunajská Lužná, wusste niemand. Nach der Auflösung, dass es sich bei allen Orten um karpatendeutsche Orte handelt, folgt eine kleine Diskussion über die Gründe, warum Ortschaften, wie im Falle der Tschechoslowakei 1948 im großen Stil, im Slowakischen umbenannt wurden und was mit den historischen Ortsnamen alles verloren geht.
Zeitreise mit Zeitleiste
Danach geht es weiter mit einer Zeitleiste. Die Studierenden dürfen historische Daten, die einen großen Einfluss auf die Geschichte der Deutschen in der Slowakei hatten auf einer Zeitleiste anordnen. Im Anschluss folgt ein kurzer Vortrag von Herrn Baumann über die Geschichte der Karpatendeutschen vom Mittelalter an bis in die heutige Zeit. Daraufhin „korrigieren“ die Studierenden die Zeitleiste und legen die Daten an die richtige Stelle.
Karpatendeutsche Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft
Weiter geht es mit den wichtigen Persönlichkeiten mit karpatendeutschem Hintergrund, die maßgeblich zum Kultur- und Geistesleben in der Welt, Europa und der Slowakei beigetragen haben. Herr Baumann händigt den Studierenden Bilder aus, die beispielsweise Rudolf Schuster, Magda und Emília Vásáryová, Wolfgang Kempelen, Gisela Leweke-Weyde und viele andere zeigen. Nun betreiben die Studierenden eine kleine Internetrecherche und stellen anschließend die Persönlichkeiten und deren Verdienste auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet ihren Kommilitonen vor.
Möglichkeiten des Mitmachens bei KDV, KDJ und Karpatenblatt
Es folgt der Abschluss, bei dem Herr Bauman die Vereinsstrukturen des KDV und der KDJ, sowie das Karpatenblatt und das Museum der Kultur der Karpatendeutschen vorstellt. Gleichzeitig bekommen die Studierenden vielfältige Informationen dazu, wie sie sich beim KDV, der KDJ oder dem Karpatenblatt engagieren können. In diesem Zusammenhang wurden auch die Förderprogramme des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) vorgestellt, das den KDV bei seiner Arbeit bereits seit vielen Jahren unterstützt.
Ein gelungener Start für den neuen Workshop
Nach der Verabschiedung vom Referenten nehmen sich die Studierenden, von denen viele heute das erste Mal von den Karpatendeutschen gehört haben, noch Schlüsselbänder und Informationsbroschüren mit und strömen aus dem Hörsaal. Als Fazit bleibt festzustellen, dass der Auftakt der Workshops „Die Karpatendeutschen: Seit 800 Jahren in der Slowakei zu Hause“ wirklich gelungen ist und hoffentlich bald auch andernorts in und außerhalb der Slowakei Station machen wird.
Schulen und Hochschulen, die Interesse an dem Workshop haben, können sich unter y.baumann@ifa.de melden.
Yannick Baumann