Pflaumenknödel, Brezenkunst und eine außergewöhnliche Auszeichnung in Zeche

Die Gemeinde Malinová/Zeche hat dieses Jahr den 680. Jahrestag ihrer ersten schriftlichen Erwähnung gefeiert. Bei dieser Gelegenheit wurde die Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Zeche mit einer Dankesurkunde der Gemeinde geehrt.

Die Ortsgruppe schlug Viera Stiffel, die selbst aus Zeche stammt, für eine bedeutende Auszeichnung vor. Die lokale Selbstverwaltung hat diesen Vorschlag akzeptiert. Für die aktive Zusammenarbeit und die Organisation von Treffen der Landsleute, die aus dem Hauerland stammen – besonders aus Malinová und den Nachbargemeinden in der Umgebung von Nitrianske Pravno – wurde sie von der Bürgermeisterin zur Ehrenbürgerin von Zeche ernannt.

Wir sind ihr sehr dankbar für ihr aktives Vorgehen, denn die alljährlichen Besuche in der Slowakei führen zu aufrichtigen und herzlichen Treffen der Familien und Freunde. Es freut uns, dass die Leute wieder in unsere Gemeinde kommen und unser Land einiges zu bieten hat. Dieses Jahr haben wir für das Treffen im September einfaches, aber sehr gut schmeckendes Essen vorbereitet, bei dem sich einige der Gäste an ihre Kindheit erinnerten.

Pflaumenknödel und Schulanzen

Es reichten ein paar Zutaten und gute Laune und alles gelang – so wie die Schulanzen aus Kartoffelteig und die Pflaumenknödel. Dazu braucht man 2,2 Kilogramm Kartoffeln, die mit Schale gekocht werden (Reingewicht 2 Kilogramm). Wenn sie ausgekühlt sind, werden sie geschält und fein zerdrückt oder zu einem feinen Brei gerieben. Dann werden 70 dkg grobes Weizenmehl dazugeben, etwas Salz und ein Ei. Alles wird gut vermischt und zu einem Teig verarbeitet.

Der Teig wird in zwei Hälften geteilt, damit er einfacher verarbeitet werden kann. Auf die Arbeitsplatte oder Unterlage wird etwas Mehl gegeben, damit der Teig nicht festklebt. Dann wird der Teig ausgerollt, bis er etwa 0,7 Zentimeter hoch ist. Daraus werden Quadrate mit einer Größe von 7 x 7 Zentimeter ausgeschnitten, auf diese werden dann die Pflaumenhälften oder Pflaumenmarmelade gegeben.

Die Pflaumen werden vom Teig umschlossen und Kugeln geformt. Wenn mit Marmelade gearbeitet wird, werden zwei Quadrate übereinander gelegt und die Ränder festgedrückt, damit die Marmelade beim Kochen nicht herausfließt. Mit dem Rest des Teiges werden Schulanzen geformt. Alles wird in kochendem, leicht gesalzenem Wasser gekocht. Die Kochzeit beträgt 2 bis 4 Minuten.

Wenn die Pflaumenknödel fertig sind, schwimmen sie oben auf der Wasseroberfläche. Dann werden sie herausgenommen und mit zerflossener Butter bestrichen (etwa 150 dkg notwendig), 3 Löffel Öl können hinzugegeben werden. Sie werden mit gemahlenem Mohn gemischt mit Kristallzucker bestreut oder mit gerösteten Semmelbröseln (2 Tassen Semmelbrösel mit Butter in eine Pfanne geben und ein paar Minuten unter ständigem Rühren anrösten, bis sie ein wenig dunkler werden. Dann vom Herd nehmen und in die heißen Semmelbrösel Kristallzucker hinzugeben und mischen).

Malinova Zeche Brezen Backen
Der Brezenbackmeister Reinhard Richter und seine Lehrlinge

Brezen-Köstlichkeiten

Bei dem Treffen hat uns dieses Jahr Reinhard Richter, der aus Zeche stammt und in Chicago lebt, angenehm überrascht, denn er ist Meister im Brezenbacken. Mit Begeisterung haben wir an seinem Kurs teilgenommen. Zehn Vereinsmitglieder haben sich die Schürze umgebunden und in einer gemeinsamen Küche alles nach dem Rezept zubereitet, das uns der „Meister“ vorher geschickt hatte. Alle haben Geduld bewiesen und bei bester Laune haben wir es zusammen hinbekommen.

Schon ein paar Tage nach dem Treffen haben die Hausfrauen auch selbst zu Hause bayerische Brezen gebacken. Sie sind hervorragend, wenn sie noch etwas warm sind und mit hausgemachter Butter bestrichen werden! Voller Dankbarkeit haben wir dem Brezenbackmeister eine Gedenk- und Dankesurkunde für diesen außergewöhnlichen Tag und die Weitergabe seiner Kochkunst übergeben. Wir wissen es zu schätzen, dass er seine Fähigkeiten mit uns geteilt hat.

Mária Luprichová