Preßburger Wanderer ehrten die Toten in den Kleinen Karpaten

Unsere Wanderer ehrten die Toten in den Kleinen Karpaten

Am 1. November unternahmen die Wanderer des Karpatendeutschen Vereins der Region Preßburg/Bratislava einen Ausflug in die Kleinen Karpaten. Bei herrlichem Herbstwetter mit Sonnenschein und blauem Himmel war es ein Erlebnis ohne Gleichen. Der Wald war voller wunderschöner Farben von dunkelrot bis leuchtend gelb und duftete richtig nach „Wald“!

Thema der Wanderung war die Ehrung der toten Deutschen in den Kleinen Karpaten, der Huncokári, der Holzhacker, die die Wälder noch vor einigen Jahrzehnten bewohnten. Es ging zum Sand/Piesok, wo die Zoch-Hütte/Zochová chata steht, und weiter zum Herrenhaus/Panský dom. Danach durch den Wald, wo vor einigen Jahren das Grab eines unbekannten deutschen Soldaten entdeckt wurde. Wer dieser arme Mann war und wie er hier umkam, ist nicht bekannt. Unbekannte Hände formten eine provisorische Grabstätte und errichteten ein schlichtes Kreuz, damit seine letzte Ruhestätte nicht vergessen wird. Wir besserten das Grabmal aus und zündeten eine Kerze für die Seele dieses Opfers des Krieges an.

Preßburger Wanderer ehrten die Toten in den Kleinen Karpaten
Das Grab des unbekannten deutschen Soldaten

Dann marschierten wir weiter zur Wiese Čermákova lúka, um der Familie von Josef Csermak zu gedenken. Dutzende Menschen waren hier anwesend, Kinder spielten auf der Wiese, aber niemand nahm Notiz vom Grab derer, die hier vor langer Zeit einen Ort für die Erholung heutiger Touristen schufen, hier wohnten, arbeiteten und zur letzten Ruhe gebettet wurden. Wieder säuberten wir die Grabstätte und zündeten eine Kerze an.

Zum Holzhacker-Friedhof

Weiter ging unsere Wanderung durch den märchenhaft schönen Wald zum Friedhof der Huncokári, der deutschen Holzhacker in den Kleinen Karpaten. Dort zündeten wir unsere dritte Kerze an. Wir bewunderten den frisch renovierten Zaun aus Holz, die festlich geschmückten Gräber und erinnerten uns, wie verlassen es hier vor sechzig Jahren war. Damals wurde der umliegende Fichtenwald gerade gepflanzt, heute sind es ausgewachsene, mehr als 25 Meter hohe Bäume.

Nach einer kurzen geistlichen Besinnung gingen wir zur letzten Station unserer Wanderung, zur Kapelle der heiligen Maria Magdalena, der Schutzpatronin der Huncokári. Am Kreuz vor der Kapelle zündeten wir symbolisch für den vierten Advent unsere letzte Kerze an und gedachten derer, die uns hier vor mehr als sechs Jahrzehnten die Schönheiten der Kleinen Karpaten genießen lernten.

Martin und Michael Stolár