Von der Freude und Mitfreude im Verein

Der 29. Jahrgang des Tages der Deutschen Kultur in der Oberzips in Hopgarten/Chmeľnica liegt schon hinter uns. Wenn wegen der Pandemie das Fest im Jahre 2020 nicht gestrichen worden wäre, hätten wir diesmal in der herrlichen Gegend von Hopgarten das 30. Jubiläumstreffen gefeiert. Es war eine sehr gelungene Veranstaltung.

Nach dem Umzug durch das Dorf wurde eine deutsche Messe in der vollen katholischen Kirche des Hl. Andreas gefeiert, danach folgte ein sehr gut besuchtes Fest mit vielen Gästen. Erfreulich war, dass auch die Kinder und Jugendlichen reich vertreten waren. Auf der Rückreise habe ich nachgedacht, was uns die freiwillige Tätigkeit in unserem Verein gibt. Da kann man sicher vieles nennen, aber was ich für besonders wichtig halte, sind die Freundschaften und gemeinsame Freude.

Der deutsche Erfinder Ernst Zacharias sagte einmal: „Freundschaft ist ein sehr köstliches Geschenk für die Seele.“ Und gerade unterschiedlichste Aktivitäten unseres Vereins bieten eine sehr gute Basis für solche Geschenke. Die Forscher bestätigen immer wieder, dass positive zwischenmenschliche Kontakte und daraus entstandene Freundschaften lebensverlängernd wirken. Die Gründe für diese Behauptung sind eindeutig: Sie sorgen für mehr Zufriedenheit im Alltag, sie unterstützen das Gefühl von Unterstützung durch Freunde, sie bauen kognitiv langsamer ab als Alleinlebende, sie mindern die Gefahr der Depression, sie erhöhen die Lebenserwartungen, sie fördern die Kreativität sowie ein offenes und aufgeschlossenes Miteinander.

Das Fest in Hopgarten besuchten auch unsere Mitglieder aus den anderen Regionen der Zips, genauso wie Mitglieder aus dem Hauerland. Gesehen und auch erlebt habe ich in Hopgarten etliche spontane, emotionale Reaktionen auf unser Wiedersehen oder Erinnerungen, einfach einige angenehme Situationen.

Spürbar war auch die freudige Teilnahme an der Freude eines anderen, also Mitfreude. Die Fähigkeit zur Mitfreude ist eine wesentliche Eigenschaft für ein friedliches Vereinsleben und eine Voraussetzung für Mehrfach-Beziehungen. Wo keine Mitfreude ist, sondern Missgunst und Konkurrenz, entsteht Eifersucht. Dass in unserem Verein immer Mitfreude im Vordergrund geherrscht hat, muss man auch mit Freude wahrnehmen.

Wir haben uns auf unseren etlichen Festen gegenseitig viel Freude geschenkt. Und das gehört sicher zu den besten Ergebnissen der Tätigkeit unseres Vereins. Das ist der große Mehrwert, den wir auch in Metzenseifen auf dem Bodwatalfest (2. Juli), auf der Blaskapellenschau in Einsiedel an der Göllnitz (9. Juli) und auf dem 30. Hauerlandfest in Krickerhau (13. August) genießen können. Es zeigt sich wieder, wie ein Wiedersehen uns Freundschaften und Mitfreude geben kann. So ist es richtig, so soll es auch in den heutigen komplizierten Kriegs- und Pandemiezeiten bleiben!

Ondrej Pöss