Treffen der Karpatendeutschen in Ober-Metzenseifen

Wahl des Vorstandes der Ortsgruppe Ober-Metzenseifen

Am 28. Januar 2023 fanden sich die Mitglieder der Ober-Metzenseifner KDV-Ortsgruppe zusammen, um den Rechenschaftsbericht des bisherigen Vorstands entgegenzunehmen und eine neue Leitung zu wählen. Die Veranstaltung wurde in ein vornehmlich vom Nachwuchs gestaltetes Kulturprogramm eingebettet.

Es war eine gute Idee der Organisatoren, den kulturellen Teil aufzuspalten und den Auftritt der Jüngeren in den Anfangsteil der Veranstaltung zu legen. Zugleich waren diese Auftritte ein Beleg für das erfolgreiche Werben um Nachwuchs. Es existieren ja nicht nur drei Tanzgruppen, von denen die jüngste (im Alter von 7 bis 10 Jahren) auf die Bühne kam. Von der jungen Garde beeindruckten besonders die 9-jährige Akkordeonspielerin Elenka Šebestová, die zuvor in der Tanzgruppe auftrat und der 11-jährige Saxofonist Alex Ivan. Beide bewiesen, dass sie ihre Musikinstrumente bereits sehr gut beherrschen. Lang anhaltender Applaus belohnte alle Auftretenden.

Auch der bekannte Hummel-Chor, der am Ende der Veranstaltung einige schöne deutsche Volkslieder vortrug, braucht sich keine Sorgen um seine Zukunft zu machen. Seine Mitglieder präsentieren einen guten Querschnitt aller Altersgruppen.

Gute Arbeit in vergangener Wahlperiode

Den Rechenschaftsbericht für die vergangene, durch die Corona-Pandemie zwangsweise verlängerte Wahlperiode trug Ing. Zoltán Tomasch vor. Das, was die Mitglieder der Ortsgruppe in enger Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister der Gemeinde, Ing. Róbert Nálepka, und den in dieser Zeit tätigen Pfarrern A. Kiss, J. Banyko, J. Spišák und O. Praem, vorweisen können, ist hoch anzuerkennen. Über die Gemeinde hinaus bekannt wurden solche erfolgreich beendeten und sehr aufwändigen kulturhistorischen Projekte wie die Demonstration von Eisengewinnung und -verarbeitung aus den Erzen der damaligen Gruben und die Rekonstruktion der Kapelle am Buchwald. Dazu zählt auch die erfolgreiche, von der Ortsgruppe ausgegangene Suche nach einer gotischen Madonna-Skulptur, die über ein Jahrhundert als verschollen galt. Sie wurde dank der Initiative der Ortsgruppenmitglieder, insbesondere von MUDr. Ervín Méder und Ing. Erich Fabian, restauriert und unter dem Namen „Madonna mit dem Kinde aus Ober-Metzenseifen“ als Kulturdenkmal der Slowakei anerkannt.

Treffen der Karpatendeutschen in Ober-Metzenseifen
Peter Sorger, der Vorsitzende der Regionalgruppe Bodwatal, Bürgermeister Ing. Róbert Nálepka, Ing. Erich Fabian und Ing. Zoltan Tomasch

Nachwuchs auch im neuen Vorstand

Von den 122 Mitgliedern der Ortsgruppe waren 68 anwesend und nahmen an der Wahl teil. Der gewählte neue Vorstand umfasst acht Personen. Er wurde gegenüber dem bisherigen deutlich verjüngt und soll die Palette der zukünftigen Aufgaben besser abdecken. Als Vorsitzender wurde Ing. Zoltán Tomasch bestätigt. Zwei der neugewählten, jüngeren Mitglieder informierten in kurzen Ansprachen über ihre Aufgaben im neuen Vorstand. So wird sich Ing. Viera Baníková den Bereich der Finanzen bearbeiten und Ing. Ján Schürger sich um die Bereiche Kultur, Geschichte und Lehrpfad kümmern.

Wunschtraum oder bald Realität – Mundartecke und Terminkalender

Erste Diskussionen im neuen Vorstand zeigen, dass man sich auch über die Außendarstellung der Ortsgruppen insgesamt Gedanken macht. So wird angeregt, im Karpatenblatt eine regelmäßige Kolumne in der Art einer „Mundartecke“ einzurichten. Damit könnten die unterschiedlichen regionalen Mundarten dargestellt und diese Vielfalt auch den Lesern außerhalb der Slowakei deutlich werden. Hier könnte ein Platz entstehen für kurze Geschichten, Gedichte oder Redewendungen und so die lokalen Mundarten gepflegt und dokumentiert werden.

Ein weiterer Wunsch bezieht sich auf die Bekanntgabe von Terminen der Ortsgruppen. Könnten nicht die, oder deutlicher formuliert: alle Ortsgruppen – in ihrem eigenen Interesse – die Termine zumindest des nächsten Monats dem Karpatenblatt mitteilen, um dort an einer ebenfalls festen Stelle zu erscheinen?

Wie auch immer diese Vorschläge Akzeptanz finden, dem neuen Vorstand viel Erfolg in seiner Tätigkeit!

Dr. Heinz Schleusener