Kinderwerkstatt Helmut Bistika

„Wie viele Farben hat die Sprache?“ – Herbstliche Kinderwerkstatt

Hallo, Hallo!…Die Kinderwerkstatt meldet sich nach einem halben Jahr wieder zu Wort! Vom 21. bis 26. Oktober 2018 hat sie nochmal sein Gesamtpaket voller Überraschungen, kreativen Aktivitäten und interessanten Tätigkeiten geschnürt. Es war tatsächlich die beste Möglichkeit, wie man spielerisch und weiterhin effektiv Deutsch, Buchstaben, Worte,Wortverbindungen, Sätze und Satzgefüge lernen kann.

Diese Attribute bilden eine Sprache. Die Sprache ist ein Verständigungsmittel zwischen den Menschen und hat ihre charakteristischen Merkmale. Sprache als Thema? Sehr interessant! Wahrscheinlich gerade deshalb hat sich diesmal unser langjähriger Lektor Helmut Bistika dafür entschieden. Es gibt eine unendliche Menge an Ideen und Inspirationen, wie man mit der deutschen Sprache spielen und weiter arbeiten kann. Natürlich bezogen auf Alterseigenarten der Kinder und den Raum, wo die Aktivitäten realisiert werden. Was diesen Raum angeht, den hat uns wie schon traditionell das malerische Hotel AGRO in Großlomnitz mit dem tollen Personal verliehen.

Hierher sind am Sonntagvorabend Kinder aus Preßburg, Deutsch Proben, Metzenseifen und Kesmark in Begleitung ihrer Lehrerinnen Martina Kamenská, Ivona Haneschová, Anna Gedeonová und Mária Drobňáková angereist. Nach dem Abendessen haben sich alle Teilnehmer dieses Projektes im großen Aufenthaltsraum getroffen, um sich gegenseitig kennenzulernen. Jeder sagte in der deutschen Sprache in ein paar Sätzen etwas über sich selbst. Die Schüler wurden außerdem informiert, was sie hier die Woche über machen werden. Dann haben sie weitere Anweisungen bekommen und zusammen die Regeln des Aufenthalts gesetzt.

Kinderwerkstatt Helmut Bistika
Workshopleiter Helmut Bistika, die Lehrerinnen und die Schüler mit ihren Kinderkunstwerken

Spielerisch Wortschatz lernen

Am Montag spielten die Kinder den ganzen Vormittag mit dem deutschen Wortschatz. Sie sollten mit warmen Farben nur warme Worte aufschreiben. In der zweiten Spalte sollten sie mit kalten Farben kalte Worte schreiben. Nach relativ kurzer Zeit war diese Aktivität erfüllt. Am meisten waren warme Worte wie Sonne, Liebe, Feuer, Sommer, Juli, Radiator mit gelben oder orangen Farben vertreten. Kalte Begriffe waren Mond, Ärger, Eis, Winter, Januar, Eisen, Metall. Sie wurden mit blauen, eventuell schwarzen oder grauen Farben geschrieben. Danach hat jedes Kind sein Papierblatt präsentiert. Diese Aufgabe machte den Kindern Spaß und jeder hat mindestens drei neue Worte gelernt. An diesen Nachmittag hat der Besuch des Lyzeums in Kesmark, in dem sich die größte Schulbücherei in Mitteleuropa befindet, angeknüpft. Dort haben wir historische Manuskripte und sehr alte Exemplare und Ursprungsdokumente besichtigt.

Wir hatten auch die Möglichkeit, uns verschiedene Druckschriften und Druckwerke aus den alten Zeiten anzusehen. Die Begleiterin des Museums betonte, in welcher guten Qualität die Schrift nach so vielen Jahren noch erhalten ist. Die Kinder hatten im Museum und in der hölzernen Artikularkirche, wo wir auch waren, eine große Menge neugieriger Fragen.

Schriften ausprobieren

Am Dienstag konnten dann die Schüler verschiedene Druckschriften in den weiteren Aufgaben selbst ausprobieren. Auf den Papierstreifen wählten sie ein deutsches Wort aus und schrieben es mit einer Schönschrift auf. Wir Lehrerinnen waren positiv überrascht, wie diese Tätigkeit nicht nur den Mädchen, sondern auch unseren Jungen Spaß machte. Sie hatten dann die Möglichkeit einen Dankesgruß für eine angehörige Person (für Mutti, Schwester, Oma, Freundin oder für den Vater, Bruder, Opa, Freund, bzw. für die Eltern, Großeltern, Geschwister, Freunde…) zu schreiben. So entstanden wunderschöne handgemachte, originelle Ansichtskarten mit Dankesreden, die mit Ziergegenständen geschmückt wurden (Pailletten, Blümchen, Schleifen, Knöpfen…). Menschen, die diese Grüße bekamen, hatten bestimmt eine große Freude und waren berührt.

Kinderwerkstatt Helmut Bistika
Beim Kartengestalten wurden die Kinder richtig kreativ.

Pappkinder in Lebensgröße

Am Mittwoch haben sich die Kinder gegenseitig auf Karton in Lebensgröße nachgezeichnet. Anschließend machte jeder ein Modell seiner Gestalt, schrieb ein paar Worte, die ihn charakterisieren. Dann haben alle Kinder ihre Figuren ausgeschnitten. Helmut hat danach aus allen Figuren eine kleine Ausstellung gemacht.

Kinderwerkstatt Helmut Bistika
Die Pappschüler stellten die Kinder selbst her.

Am Donnerstag haben unsere Teilnehmer Spielzeugfiguren oder Püppchen aus verschiedenen Materialien (Holz, Papier, Stofffetzen) hergestellt. Bei der Herstellung achteten alle auf Helmuts Ratschläge. Wer hätte gedacht, dass nach einer Weile ein Roboter, ein Bär, ein Hirsch, ein Glasmann, eine Mila-Kuh, viele Prinzessinnen, aber auch Hexen entstehen?

Außerdem wurde den Kindern jeden Nachmittag ein Aufenthalt an der frischen Luft garantiert. Mit dem Zug waren wir außer Kesmark auch in Poprad und Starý Smokovec.

Theatervorstellungen und magische Momente

Jeden Abend gab es eine Theatervorstellung, wo Kinder ein Programm für den Donnerstagabend vorbereiteten. Sie wurden in Gruppen eingeteilt und jede Gruppe hat ein Thema für seinen Situationsketch bekommen. So haben alle jeden Abend fleißig geübt, um später das beste Programm im Finale zu präsentieren. Am Anfang unseres Aufenthalts waren die Kinder mutlos, schämten sich und hatten Hemmungen selbst vor Publikum aufzutreten. Im Laufe der Tage sind sie mutiger, selbstsicherer und souveräner geworden. Am Donnerstag Abend kam es endlich zur Premiere des feierlichen Galaabends, wo jedes Kind aktiv teilnahm. Jetzt kam es zum magischen Moment des ganzen Projektes.

Die Kinder haben tolle Performance und wunderbare Shows voller Lieder, Tänze, Gedichte und Theaterstücke abgeliefert. Natürlich endete alles mit einem lauten Applaus.

Kinderwerkstatt Helmut Bistika
Auch Theater spielte eine wichtige Rolle bei der Kinderwerkstatt.

Zum Deutschlernen motivieren

Zusammen mit Zeichnen, Malen, Basteln und Schreiben haben alle Schüler einen gewissen Progress durchlaufen. Für diese Fortschritte gehört großer Dank Herrn Helmut Bistika. Er hat wieder alles ausgezeichnet geschafft! Er konnte die Kleinen höchst positiv motivieren, um beste Leistung zu geben. Man muss ihn bewundern, weil die Arbeit mit den Kindern nicht immer leicht ist. Wir Lehrerinnen möchten ihm Respekt für seine Ideen, aber vor allem für seine Geduld erweisen.

Kinderwerkstatt Helmut Bistika
Helmut Bistika bewies viel Geduld und Ausdauer.

Er betonte auch den Kindern gegenüber, wie wichtig es heutzutage ist, mindestens eine Fremdsprache zu beherrschen. Man sollte nicht nach einem ersten Misserfolg alles zur Seite schieben. Jeder Schüler konnte das selbst im Rahmen seiner Möglichkeiten ausprobieren. Und haben sie im Laufe dieser Woche nur ein paar neue Worte erlernt, wurde das Ziel bereits erfüllt! Jung gewohnt, alt getan!

Wir bedanken uns beim KDV in der Slowakei für dieses wunderbare Projekt, das unter den Kindern immer großen Erfolg hat. Lächelnde und zufriedene Kindergesichter, Freude in ihren Augen, Deutsch als Spiel, neue Freunde und Erlebnisse, das ist es, worum es hier die ganze Woche ging! Wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Treffen.

Und wie viele Farben hat die Sprache? So viele, dass man sie nicht beschreiben kann!

Mgr. Ivona Haneschová