
25 deutsche Geschichten in Berlin
Gestern wurde in Berlin eine einzigartige Wanderausstellung der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Minderheiten (AGDM) eröffnet. Sie erzählt erstmalig unter einem Dach die Geschichte von 25 deutschen Minderheiten.
Noch nie sind die deutschen Minderheiten seit der Gründung der AGDM im Jahre 1991 gemeinsam in der Öffentlichkeit aufgetreten, um ihre Geschichte und Gegenwart zu präsentieren. Daher ist es umso erfreulicher, dass gestern die Eröffnung der ersten Wanderausstellung über die deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa, sowie in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion stattfand.
Die Ausstellung wurde von der AGDM unterm Dach der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) organisiert und durch das Bundesministerium des Innern gefördert.
Sie gibt den Besuchern neue und umfassende Einblicke und Impulse über die außerhalb Deutschlands lebenden deutschen Minderheiten. AGDM-Sprecher Bernard Gaida zufolge wolle die Ausstellung den Besuchern nicht nur die Vielfalt deutscher Minderheiten ins Bewusstsein rufen, sondern auch zum Nachdenken und Diskutieren anregen – „über den Wert der Minderheiten als interkulturelle ‘Brückenbauer’ in politisch schwierigen Zeiten einer globalisierten Welt.“
Zu sehen sind Profile der einzelnen Minderheiten, die jeweils mit einem Teil zur Siedlungsgeschichte eingeleitet werden. Einen vielseitigen Überblick über die Tätigkeiten der einzelnen Minderheitenverbände erhält der Betrachter über die Darstellung aktueller Projekte. Sprachpflege, Bildungs- und Schulwesen sowie Kulturarbeit spiegeln das gegenwärtige vitale Verbandsleben sowie die politischen und soziokulturellen Wechselbeziehungen zwischen den deutschen Minderheiten und den Mehrheitsgesellschaften wider.
Profile der Minderheiten
Die Vielfalt, die Geschichte und die Rolle der deutschen Minderheiten sind nur Wenigen in Deutschland bekannt. Derzeit leben noch schätzungsweise 1,05 Millionen Angehörige der deutschen Minderheit in Dänemark, dem Baltikum, den Staaten Mittel- und Osteuropas sowie in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Mit einem Grußwort leitete Dr. Péter Györkös, Botschafter von Ungarn in Berlin, die Vernissage ein. Es folgten Reden von Loránt Vincze, Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) sowie AGDM-Sprecher Bernard Gaida. Der Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk MdB, eröffnete schließlich die Ausstellung feierlich.- Ein Blick in die Ausstellung. Foto: Kornél Szilágyi
- Gemeinschaftsbild bei der Vernissage. Foto: Kornél Szilágyi
- Die Besucher informierten sich über die deutschen Minderheiten. Foto: Kornél Szilágyi
- Hartmut Koschyk war begeistert von der Ausstellung. Foto: Kornél Szilágyi
- Die Wanderausstellung erzählt in 25 Geschichten die Gegenwart und Vergangenheit der deutschen Minderheiten. Foto: Kornél Szilágyi
- FUEN-Präsident Loránt Vincze im Gespräch. Foto: Kornél Szilágyi