Neuer Roman über karpatendeutsche Familie
„Heimatlos“ lautet der Titel des neuen Romans von Judit Kováts, der vor kurzem im Nischen-Verlag erschienen ist. Darin geht es um das Schicksal einer karpatendeutschen Familie am Ende des Zweiten Weltkrieges.
Es ist die Geschichte von Lili Hartmann, die Erlebnisse und Selbstbehauptung eines jungen Mädchens. Sie steht für jene mehr als zwölf Millionen Schlesier, Pommern, Sudeten- und Karpatendeutsche, Ungarndeutsche und Donauschwaben, die nach Kriegsende aufgrund ihrer Herkunft zu Schuldigen gestempelt wurden, zu Zwangsarbeit angetrieben, gequält, ermordet, hinter Stacheldraht eingeschlossen, ihres Vermögens beraubt und aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Ein karpatendeutsches Schicksal
Die Personen des Romans sind zwar fiktive Figuren, doch alles, was ihnen geschieht, geschah auch genau so in der Wirklichkeit. Trotz der vielen Tragödien und Traumata, welche die im Roman vorkommenden Personen erleiden, klingt dieser optimistisch aus: Denn Lilli Hartmann und ihre Schicksalsgenossen finden schließlich doch noch nach Hause und spielen beim Wiederaufbau Deutschlands und der Grundlegung eines gemeinsamen Europas eine bedeutende Rolle.
In diesem Roman der ungarischen Schriftstellerin und Historikerin gibt es keine Helden und keine Märtyrer, es sind die kleinen Leute, die der Strom der Geschichte, zu deren Teil sie werden, unfreiwillig mit sich reißt. Die große Frage ist: Hat der Mensch in einer Welt, die aus den Angeln gehoben wurde, eine Wahl?