Dies und das aus Preßburg
Das vergangene Jahr hat sich als recht problematisch dargestellt. Es brachte vor allem viele Absagen unserer so beliebten Veranstaltungen und unsere Begegnungsstätte war lange geschlossen. Es konnte aber weiterhin jeden Donnerstag zwischen 15 und 17 Uhr wenigstens ein Mitglied der Ortsgruppen oder Regionsleitung Preßburg (J. Kubincová, M. Benčík, J. Bruckner, M. Stolár, A. Wagner) Dienst tun, um denen, die doch kamen, mit Rat und Tat oder nur Worten beizustehen und Informationen zu vermitteln.
Die geplanten Veranstaltungen: Kulturnachmittag mit der Jahresversammlung, Reisen zu unseren Landsleuten, Preßburger Treffen, Nikolo und Ökumenische Adventsandacht wurden leider gestrichen. Es wurden auch die Zusammentreffen in unserer Begegnungsstätte eingeschränkt und die Einhaltung der Regeln wurde von der Ortsgruppe und der Regionsleitung streng kontrolliert. Man muss sich nur das Durchschnittsalter von uns Preßburgern vor Augen halten – 78,7 Jahre ist sehr hoch und das birgt eine große Gefahr der Ansteckung mit den allerschlimmsten Konsequenzen!
Man muss schon sehr vorsichtig sein und darauf achten, die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten. 3G war da das Mindeste! Es wurde darüber hinaus die Begegnungsstätte wöchentlich mit einer UVC Ozon keimtötenden Desinfektionslampe gesäubert. Auch musste die lange Anreise unserer Mitglieder mit öffentlichen städtischen Verkehrsmitteln in Betracht gezogen werden. Diese mögliche Ansteckungsgefahr konnte den Mitgliedern nicht zugemutet werden und so wurde die Begegnungsstätte für regulären Besuch geschlossen gehalten.
Die Ortsgruppen und Regionsleitung waren und sind der Ansicht, dass es notwendig ist, von größeren Veranstaltungen, abzusehen. Solche zu organisieren wäre für die Gesundheit und das Leben der Mitglieder unseres Vereins momentan unverantwortlich! Es ist unsere Pflicht, unser kulturelles Erbe zu bewahren und es nicht mit uns zu begraben!
Etwas Entspannung im Sommer
Im Sommer des letzten Jahres konnten wir in der entspannteren pandemischen Lage dann doch noch im kleinen Rahmen am 20. Juni eine Sonnwendfeier und Jahresversammlung organisieren. Um die 30 der treusten Mitglieder konnten einen schönen Nachmittag im Garten des Hauses der Begegnung erleben, den Jahresbericht von Dr. Stolár und Ing. Kubincová verfolgen sowie die Erklärung, warum und wieso alles abgesagt wurde, hören und einigen Geburtstagskindern gratulieren.
Auf weitere Veranstaltungen mussten wir danach allerdings wieder verzichten und lediglich unsere treuesten Mitglieder trafen sich in den späten Sommermonaten und frühen Herbsttagen so manchen Nachmittag im Garten. Auch wenn es jeweils nur an die zehn bis fünfzehn Leute waren, konnte man ihnen ansehen, wie sie sich freuten, wieder einmal zusammenzukommen und zu plaudern.
Oktoberfest im Haus der Begegnung
Bevor die nächste Pandemie-Welle bei uns ankam, konnten wir im Herbst, auf Anregung unseres bayerischen Mitglieds Andi Wagner, auch ein kleines „Oktoberfest“ mit gesponsertem Freibier veranstalten.
Am 27. Juli trafen sich Vertreter der Ortsgruppe und der Region Preßburg am Brucker Kreuz an der Grenze in Engerau bei der Gedenkfeier der schrecklichen Ereignisse der Vertreibung im Jahr 1945 mit unseren österreichischen Landsleuten.
Eine kleine Gruppe nahm auch an der Gedenkfeier an die Toten der Vertreibung 1945–1946 am 28. Oktober am Ehrengrab am Friedhof in Hainburg, beim Gedenkstein am Braunsberg und am Brucker Kreuz teil. Am Tag darauf ehrten wir die Toten des Ersten Weltkrieges am Soldatenfriedhof in Engerau und beim Gedenkstein der 1945 ermordeten deutschen Gefangenen in Theben Neudorf.
Am 15. November nahmen wir mit einer Delegation an den Feierlichkeiten am Volkstrauertag am Deutschen Soldatenfriedhof in Rosenheim teil, der von der Botschaft der Bundesrepublik veranstaltet wurde. Unser Vereinsvorsitzender Dr. Ondrej Pöss und Martin Stolár legten einen Kranz am Kreuz nieder.
Begegnungsstätte auf Vordermann gebracht
Die zwangsweise Pause von Veranstaltungen nutzte unsere Ortsgruppen und Regionsleitung aber tüchtig. Arbeiten und Verbesserungen in unserer Begegnungsstätte wurden mit erheblichem Arbeitsaufwand durchgeführt. Mit Hilfe einiger Firmen – teilweise bezahlt, teilweise gesponsert – die Hilfskräfte, Material und Werkzeug bereitstellten sowie einiger unserer Mitglieder konnten die Büroraume – die Regionskanzlei, das Archiv, die Ortsgruppenkanzlei und der Salon – wieder hergerichtet werden. Von etlichen Sponsoren wurde auch weiteres Mobiliar gespendet und so konnte unser Archiv durchforstet werden. Außerdem wurden der Bodenbelag des Vorraumes und der Gartenterrasse repariert, der Fußboden des Vereinssaales rekonstruiert und ausgebessert sowie barrierefreie Rampen eingebaut, damit auch behinderte Mitglieder freien Zugang haben. Auch unsere Begegnungsstätte wurde gründlich entrümpelt und gereinigt. Im Garten konnten einige kleinere Arbeiten erledigt werden. Es ist sichtbar, dass unsere Begegnungsstätte für das kommende Jahr gut vorbereitet ist.
Was erwartet uns im neuen Jahr?
Leider ist es in den letzten 22 Monaten zu keiner Besserung der Pandemielage gekommen. Die Wellen der Pandemie kommen und gehen. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Wir können nur hoffen, dass sich die Situation im Verlauf dieses Jahres bessert. In einer solchen Lage können wir aber keine größeren Veranstaltungen planen, da die Regeln nicht klar sind und wie gesagt, die Gesundheit und das Leben unserer Mitglieder an erster Stelle stehen. Momentan sind wir durch die amtlichen Vorschriften gebunden, sodass wir bis auf weiteres unsere Veranstaltungen verschieben müssen. Kulturnachmittag, Jahresversammlung, Reisen nach Österreich, Ungarn und in der Slowakei, Preßburger Treffen, Nikolo und Ökumenische Adventsandacht, samt Poesie- und Prosa-Wettbewerb in deutscher Sprache, Muttertag, Sonnwendfeier und Weiteres sind geplant, aber wann und wie sie stattfinden können, ist eine Frage, die offen bleibt. Festgelegt wurde nur, dass um den 17. März der Kulturnachmittag mit Jahresversammlung, um den 15. Mai die Muttertagsfeier und um den 21. Juni die Sonnwendfeier stattfinden sollen.
Um den Kontakt mit unseren Mitgliedern nicht zu verlieren, wurde beschlossen, weiter jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr unser Büro offenzuhalten.
Rosi Stolár-Hoffmann