Advent in Preßburg: Sehet, die dritte Kerze brennt!
Auch in der Woche zum dritten Advent fanden wir uns besinnlich zusammen. Diesmal trafen wir uns am Samstag, den 10. Dezember, in Preßburg/Bratislava. Unsere Orts- und Regionsleitung bereitete für diesen Tag die Nikolofeier vor.
Schon am Donnerstag und Freitag wurde im Saal des Hauses der Begegnung gearbeitet, um alles vorzubereiten. Leider funktionierte die Heizung nicht richtig und es war im Vereinssaal fühlbar kalt. Es gelang aber, diese Unannehmlichkeit zu beseitigen und am Samstag war es dann gemütlich warm. Am frühen Nachmittag trafen unsere Mitglieder bereits ein und unser „Küchenchef“ Andi Wagner hantierte eifrig in der Küche, um eine gut riechende und gut schmeckende Erfrischung hervorzuzaubern. Frau Kubincová, Frau Tanzer und Frau Varganová servierten Gebäck und kochten Tee und Kaffee.
Der Saal füllte sich langsam und es kamen unsere geladenen Gäste. Da nur einige hundert Kilometer von uns entfernt Krieg herrscht und Gewalt und Totschlag mehrere Millionen Menschen zur Flucht zwangen, wollten wir wenigstens einigen von den geflüchteten Menschen etwas Freude und ein paar unbeschwerte Stunden bereiten. Es kamen zwei Familien und einige Einzelpersonen mit Kindern, die aus der Ukraine geflohen waren. Nach anfänglicher Verlegenheit wurden bald die Schranken gebrochen und es wurde ein herzliches Miteinander.
Der Nikolaus im Haus der Begegnung
Nach einer kurzen Einleitung und Begrüßung unseres Regionsvorsitzenden, Michael Stolár, bei der er an das Schicksal unserer Volksgruppe im Jahr 1945 erinnerte und es mit dem der Bewohner der Ukraine im Jahr 2022 verglich, folgten bei Gebäck, Tee und Kaffee unbeschwerte freundliche Gespräche. Unser Regionsvorsitzender ging dann den Nikolo holen. Der stellte sich auch sofort ein und brachte den anwesenden Kindern Päckchen mit Schokolade und Bonbons. Da es sich schon um „größere Kinder“ handelte, konnte er sich als unser Regionsvorsitzender herzeigen. Die dreißigjährige Tradition wurde aber eingehalten!
Danach wurde die Erfrischung von unserem Küchenchef aufgetischt: bayerische Schinkennudeln mit Salat. Die gute Laune stieg immer höher, wozu auch ein kräftiger Punsch beitrug. Es wurde erzählt, geplaudert, über manches diskutiert und hier und da auch ein Liedchen vorgesungen.
Die Zeit verging wie im Flug und ehe wir uns versahen, wurde es draußen dunkel. Die Temperatur fiel unter den Gefrierpunkt und so machten sich nach und nach Gäste, Freunde und unsere Mitglieder auf den Heimweg. Noch vor 19 Uhr machten wir dann Schluss.
Rosi Stolár-Hoffmann