Andreas Metzl wird 85

Andreas Metzl zum 85. Geburtstag

Der bei den Karpatendeutschen allseits bekannte und geschätzte Pfarrer Andreas Metzl wird am 11. April 85 Jahre alt. Er ist in Preßburg als jüngerer von zwei Brüdern geboren. Sein Vater war Betriebsleiter der Preßburger Wasserwerke und auch Presbyter der evangelischen Kirchengemeinde. Die Mutter Elise, geb. Albrecht, stammte aus einer in Preßburg alteingesessenen Weingärtnerfamilie. Die Familiengeschichte hat sie in dem Buch „Ein Paradies verloren, aber wir leben“ beschrieben. Nach der Vertreibung studierte A. Metzl evangelische Theologie an den Universitäten in Marburg und Heidelberg. Als Priester wirkte er an mehreren Pfarrstellen, zuletzt bis zur Pensionierung im Jahre 1994 in Balingen. Seit 2000 lebt er mit seiner Frau Dagmar in Tübingen.

Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt im Hilfskomitee für die evangelisch-lutherischen Slowakeideutschen. 1996 wurde er zum Vorsitzenden gewählt, in dieser Position wirkte er bis 2011. Er bemühte sich um eine Vertiefung der Beziehungen zu den in der Heimat verbliebenen Landsleuten, zu der Kirchenleitung der Ev. Kirche A. B. in der Slowakei.

Schwerpunkt seiner Arbeit war aber die Kirchengeschichte. Neben ettlichen Vorträgen sind zwei grundlegende Bücher erschienen. Im Jahre 2004 kam „Arbeiter in Gottes Weinberg“ (356 S.) heraus, eine Enzyklopädie der deutschen evangelischen Pfarrer in und aus der Slowakei im 20. Jahrhundert. Im Jahre 2016 hat das Museum der Kultur der Karpatendeutschen das Buch „Unvergessene Frömmigkeit (Die letzten deutschen evangelischen Kirchengemeinden in der Slowakei)“ von Andreas Metzl und seinen Mitarbeitern herausgegeben. Nach Metzls Kleinarbeit, seinen vielen Reisen in die Slowakei, werden in diesem Buch die Geschichte einzelner evangelischer Kirchengemeinden in der Slowakei vorgestellt. Andreas Metzl und seine Mitarbeiter haben durch dieses Werk eine wichtige historische und kulturgeschichtliche Dokumentation geleistet.

Wir wünschen dem Jubilar gute Gesundheit, damit er für die Karpatendeutschen auch in den nächsten Jahren wirken kann, und dass er uns als Mitarbeiter und Freund noch lange erhalten bleibt.

 Ondrej Pöss