Aranka Stigloher zum 90. Geburtstag

Aranka Stigloher zum 90. Geburtstag

„Hast Du Sehnsucht nach Schwedler?“ Auf diese Frage antwortet Aranka Stigloher (geb. Liptak) wie aus der Pistole geschossen: „Nach wie vor lebe ich in Schwedler, wenn ich nicht bei meiner Lieblingsbeschäftigung in meinem Garten bin.“

Aranka, geboren am 19. Oktober 1933, sagt sinngemäß weiter: Bei Gesprächen mit Freunden erinnere ich mich immer wieder an mein zweihundertjähriges Schwedlerer Häuschen, in dem ich geboren wurde. Viele Erinnerungen tauchen auf.

So stieg ich gerne zum Mühlhübel oder trank frisches Wasser aus der Tschurr (Quellwasser vom Mühlhübel). Bei den oft langen Telefongesprächen mit Schwedlerer Freunden tauschen wir unsere Erinnerungen aus. In Gesprächen mit Irene Heinrich (geb. Gröh), Ella Pilgram (geb. Rosner), Hilde Gundel (geb. Liptay), Lona Krasz und Laci Murzko kommen wir immer wieder in unsere Kindheit in unserem geliebten „Schbaadla en Zepsa Grond“ zurück. Aus diesen Gesprächen entstehen in uns bunte Erinnerungsbilder. Unsere Kindheit war wunderbar, aber plötzlich mussten wir alles verlassen und in ein anderes Land flüchten. Da verloren wir unsere Kindheit. Der starke Wille aus dem Zipser Hungertal lässt uns in der neuen Heimat in Deutschland unseren festen beruflichen und familiären Platz finden. Mit bald 90 Jahren erlebe ich täglich meine Heimat und träume von „dahaam en Schbaadla“.

Schwedler blieb nicht nur in ihren Träumen. Sie besuchte ihren Geburtsort immer dann, wenn es möglich war. Nach der Samtenen Revolution sammelte und spendete Aranka viel Geld für die Renovierung der katholischen Kirche (Kirchturmtreppe, Uhr, Orgel), der evangelischen und katholischen Pfarrhäuser und der alten evangelischen Schule, die zur Begegnungs- und Kulturstätte umgebaut wurde. Für die neu eingerichteten Zimmer (Tagungsraum, Lese-, Spiel- und Studienraum, Küche, Schlafräume, Bad mit Toilette) wurden besonders von Irene verschiedene Gegenstände gebracht. Ebenso bereichern zahlreiche Bücher und Musikinstrumente für Kinder, Jugendliche und Erwachsene die neue Bildungsstätte. Für diese engagierte und äußerst hilfreiche Tätigkeit verlieh die Gemeinde Švedlár Aranka Stigloher die Ehrenbürgerschaft.

Schon 1968 reiste sie nach Schwedler. Weitere Fahrten mit ihrer Familie folgten. Während der Renovierungsarbeiten war sie auch mehrmals im Jahr in Schwedler. Später reiste sie regelmäßige zu den Pfingst-Heimattreffen. Und bei einigen Kultur- und Bildungsseminaren in der Begegnungsstätte Schwedler, die mit Kindern und Jugendlichen der Unterzips durchgeführt wurden, wirkte sie engagiert mit. Die beigefügten Bilder geben einen kleinen Einblick über ihre große Liebe zur unvergessenen Heimat.

Zusammen mit den Mitgliedern der OG Schwedler des Karpatendeutschen Vereins und den in Deutschland lebenden Schwedlerer Freundinnen und Laci Murzko wünschen wir Dir, liebe Aranka, eine weiterhin eiserne Gesundheit, viel Schaffenskraft und unzählige Erinnerungsstunden, damit Du noch viele Jahre Deine Blumen und Deinen Garten pflegen und über Dein geliebtes Schbaadla träumen kannst.

Gabriela Ivančová, Vorsitzende der OG Schwedler des KDVs

Ferdinand Klein und Anna Klein-Krušinová, Bad Aibling/Žilina