Ausstellung zum 100. Gründungstag der Tschechoslowakei

Seit Ende April kann man auf der Burg der slowakischen Hauptstadt eine Ausstellung besuchen, die dem 100. Gründungstag der Tschechoslowakei gewidmet ist.

An der Eröffnung nahmen die Regierungsvorsitzenden der beiden Länder, Andrej Babiš und Peter Pellegrini sowie der slowakische Staatspräsident Andrej Kiska teil. Laut Babiš sei es nahezu beispiellos, wie friedlich sich beide Länder getrennt hätten. Der tschechische Regierungschef mit slowakischen Wurzeln meinte beim Beginn der Vernissage: „Wir werden uns immer sehr nahe stehen. Wir haben überdurchschnittlich gute Beziehungen, daran wird sich sicher nichts ändern.“

Ausstellung auf der Pressburg

Hoher Besuch auf der Vernissage: Michal Lukeš, Peter Pellegrini, Andrej Babiš und Branislav Panis

Grenzüberschreitendes Ausstellungsprojekt

Das gemeinsame Ausstellungsprojekt bereiteten das Tschechische (Vertreten durch Generaldirektor Michal Lukeš) und das Slowakische Nationalmuseum (mit Generaldirektor Branislav Panis) vor. In der Ausstellung befinden sich über 2000 Exponate und sie ist in 15 thematische Blöcke eingeteilt, die die Geschichte und Kultur der Tschechoslowakei zeigen.

In der Ausstellung sind auch bedeutende historische Dokumente aus dem Ausland zu sehen: Aus den Vereinigten Staaten wurde der Pittsburgher Vertrag ausgeliehen, den am 30. Mai 1918 Vertreter der Tschechen und Slowaken im US-amerikanischen Pittsburgh unterschrieben haben. Dieses Dokument spielte eine Schlüsselrolle für die Bildung eines gemeinsamen Staates der Tschechen und Slowaken. Das Diplomatische Archiv in Paris hat drei Exemplare der Ratifikationsprotokolle aus Versailles, Saint-Germain und Trianon (1919, 1921) zur Verfügung gestellt. Aus dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin wurde das Münchner Abkommen (28.9.1938), der Wiener Schiedsspruch (2.11.1938) und auch das Protokoll Hácha – Hitler (15.3.1939) ausgeliehen.

Ausstellungsstücke aus dem Museum der Karpatendeutschen

Mitgewirkt haben mehr als 50 Museen und Galerien, unter ihnen auch das Museum der Kultur der Karpatendeutschen. Einige Ausstellungsstücke aus unserem Museum sind auch ausgestellt.

Bis 9. September kann man die Ausstellung auf der Burg in Pressburg/Bratislava noch besuchen. Danach zieht sie weiter in die tschechische Hauptstadt. Dort wird sie am 28. Oktober im neu rekonstruierten Gebäude des Nationalmuseums eröffnet – an dem Tag, an dem vor 100 Jahren auf dem Wenzelsplatz offiziell die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei ausgerufen wurde.

O.P.