gelnica pochwerk

Das Bergbau-Freilichtmuseum mit seinem Pochwerk in Göllnitz

Immer im September feierte unsere alte Bergbaustadt ihren Gedenktag im Bergbaumuseum. Fast jedes Jahr beteiligten wir uns an dem kulturellen Programm und unser Lied „Glück auf“ durfte dabei nicht fehlen. Dieses Jahr war alles ganz anders. Wegen der Corona-Situation konzentrierten wir uns mehr auf die Geschichte unserer alten Bergbaustadt und die Renovierung einiger alter Gruben.

Göllnitz, das Zentrum der Unterzips, war in der Vergangenheit ein bedeutendes Bergbaugebiet. Die tatsächliche Blüte der Region begann im 13. Jahrhundert nach der Ankunft der deutschen Kolonisten. Der Ort erhielt die Stadtprivilegien und seine Einwohner das Recht, Gold, Silber, Kupfer und Eisen abzubauen. Ende des 20. Jahrhunderts versiegte der Bergbau dort.

Engagement für Bergbaumuseum

In der Umgebung der Stadt befinden sich noch viele historisch bedeutende Bergbaustätten. Interessant waren auch die Arbeitsplätze beim unteren Thurzo-Teich. Die Leitung der Stadt und fachlich versierte Bergmänner wollten den künftigen Generationen Hinweise auf die historische Arbeit hinterlassen und so wurde vor fünf Jahren begonnen, das Freilichtmuseum Pochwerk beim Erbstollen Josef zu errichten.

Besonderes berufliches und persönliches Interesse zeigte dabei Ing. Stefan Slivenský, der die Grubenobjekte erneuerte. Unter seiner Leitung wurde der Lehrpfad angelegt, der Stollen Josef zugänglich gemacht und am interessantesten: Das Pochwerk wurde erneuert, das ursprünglich Erz zerkleinerte. Über den Erbstollen Josef wurde ein Teil der Göllnitzer Ader zugänglich gemacht. Er ist ungefähr 1.700 Meter lang. Dort wurde Kupfer gefördert und das Wasser von höheren Schichten abgeleitet sowie das Bergwasser reguliert.

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Das Pochwerk mit seinem Wasserrad

Freilichtmuseum mit neuem Pochwerk

Heute betritt man das Freilichtmuseum über die Nachbildung eines historischen Portals, das örtliche Enthusiasten aufbauten, die sich für die Bergbaugeschichte interessieren. In der Nähe der Grube steht inzwischen eine Kopie des historischen Pochwerks. Es läuft mit Wasserantrieb. Dabei werden über ein Wasserrad Hammer angetrieben, die dann das Gestein zerkleinern.

Das Projekt des Wiederaufbaus des Pochwerkes geht auf Architekt Igor Cziel zurück. Er wollte damit Interessenten zeigen, wie schwer die Mühe der Bergarbeiter war.

Der Bürgermeister der Stadt, Herr Ing. Dušan Tomaško, plant noch mehr derartige Objekte zu errichten. So soll zum Beispiel das Freilichtmuseum vergrößert werden, ein Klopfturm oder ein Teil des Eisenbahnweges mit einem Bergzug entstehen. Das wäre sicher auch für große und kleine Besucher der Stadt interessant.

Das Freilichtmuseum können Touristen und Gäste jeden Tag besuchen. Man sollte allerdings vorher telefonisch beim Bergbaumuseum in Göllnitz einen Termin vereinbaren. Jeder Besucher ist willkommen.

Mgr. Anna Mitríková