„Deutsch ist ein Plus“
„Wie viele Sprachen du sprichst, sooft mal bist du Mensch“, sagt Erika Mederová (21) von der Karpatendeutschen Jugend. Kein Wunder – sie beherrscht schließlich mehrere Sprachen. Im Gespräch mit dem Karpatenblatt verrät die Studentin der Vorschul- und Elementarpädagogik unter anderem, was sie in Zeiten von Corona macht.
Karpatenblatt: Du kommst aus Metzenseifen/Medzev und besuchst die Uni in Prešov/Eperies. Was studierst du und warum gerade in dieser Stadt?
Erika Mederová: Ich studiere Vorschul- und Elementarpädagogik an der Universität in Prešov. Wieso gerade in Prešov? Das ist die Stadt, die von meinem Wohnort am wenigsten entfernt ist und an der man gerade dieses Fach studieren kann.
Wie kam es dazu, dass du in einer Tanzgruppe der Karpatendeutschen Jugend mitmachst?
Ich bin vor sechs Jahren Mitglied der Tanzgruppe Schadirattam geworden. Damals hatten wir in der neunten Klasse an der Grundschule einen Tanzkurs. Als der Kurs endete, hat mich die Leiterin der Gruppe, Frau Vilma, gefragt, ob ich nicht Schadirattam beitreten möchte, da sie neue Tänzer gesucht hat. Seit Oktober habe ich damit aufgehört, da ich mich mehr der Schule und anderen Hobbys widmen möchte. Jetzt überlasse ich das Tanzen den Neuen und Jüngeren.
Wer hat dich in deinem Leben besonders inspiriert?
Im alltäglichen Leben ist für mich meine Mutter ein Idol, da sie sehr kämpferisch ist und weil ich wie sie werden möchte.
Ich habe gehört, dass du mehrere Fremdsprachen oder Mundarten sprichst. Welche sind das?
Ich verstehe ein bisschen Englisch, Mantakisch und Ungarisch. Das Sprechen macht mir eher Schwierigkeiten. In der letzten Zeit versuche ich mir wenigstens Filme in der englischen oder der ungarischen Sprache anzuschauen, damit mein Wortschatz besser wird.
Du bist auch in der Karpatendeutschen Jugend aktiv. Warum bist du Mitglied im Karpatendeutschen Verein?
Mitglied im Karpatendeutschen Verein bin ich schon sehr lange, da ich früher immer bei den Kinderlagern, Nikolausabenden, Rezitationswettbewerben und Olympiaden teilgenommen habe.
Derzeit ist die Situation in der Slowakei und in ganz Europa wegen des COVID19-Virus schwierig. Was machst du zur Zeit?
In dieser schwierigen Zeit beschäftige ich mich mit den Aufgaben, die uns die Uni schickt und die wir ausarbeiten sollen. Natürlich helfe ich im Haushalt oder Garten mit und habe dadurch endlich Zeit, ein neues Lied auf dem Klavier zu lernen: Oogway Ascends. Das habe ich schon mehrere Monate nicht mehr gespielt. Momentan versuche ich, mich auch in der ungarischen Sprache zu verbessern.
Welche Bedeutung hat für dich die deutsche Sprache?
Mir gefällt die Sprache sehr, denn es ist ein Plus, nicht umsonst sagt man: „Wie viele Sprachen du sprichst, sooft mal bist du Mensch.“ Dank der deutschen Sprache konnte ich mich immer mit den Leitern aus dem Kinderlager verständigen, die Sprachdiplome B1 und C1 absolvieren und in Frankfurt bei einem Workshop mitmachen. All dies wäre wahrscheinlich nicht möglich gewesen, wenn ich als Kind keine deutschen Sendungen geschaut hätte.
Wenn du dir etwas für den Karpatendeutschen Verein wünschen würdest, was wäre es?
Wenn ich mir etwas für den KDV wünschen könnte, dann wäre es bestimmt, dass man mehr solche Workshops im Ausland organisieren würde, denn man verbessert nicht nur die Sprachkenntnisse, sondern schließt auch neue Freundschaften und lernt kulturelle Unterschiede zu akzeptieren.
Das Gespräch führte Hubert. Er interviewt das ganze Jahr über Mitglieder der Karpatendeutschen Jugend für die Reihe „KDJ auf ein Wort“.