Ein schönes, wertvolles Ostergeschenk

Die Frauen vom Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz/Mníšek nad Hnilcom haben kurz vor Ostern ein schönes, wertvolles Ostergeschenk erhalten. Herr Prof. Dr. Ferdinand Klein schenkte jeder von uns die „ZIPSER TRILOGIE – Potoken und Mantaken dazähln“, die 2020 herauskam.

Die „ZIPSER TRILOGIE – Potoken und Mantaken dazähln“ gibt als Heimat- und Lesebuch einen lebendigen Einblick in die bewegte Geschichte der Menschen, die seit über 800 Jahren bis 1945 in der Zips lebten: Deutsche, Ungarn und Slowaken. Das Werk möchte darauf aufmerksam machen, was in der Seele und im Herzen der Zipser-Deutschen schlummerte. Herausgegeben wurde sie von Aranka Stigloher-Liptak, Dr. Anna Klein-Krušinová und Prof. Dr. Ferdinand Klein.

„Diese Bücher werden eine Erinnerung an unsere schönen gemeinsamen Treffen bei deutscher Poesie und Prosa im Haus der Begegnung sein“, sagte Prof. Dr. Ferdinand Klein am Telefon.

Vorwort des KDV-Vorsitzenden

Der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins Dr. Ondrej Pöss schreibt im Geleitwort dieser Bücher: „Inhaltlich handelte es sich um Erinnerungen, die die Eltern und Großeltern erzählt haben, aber auch Erlebtes und Erlittenes, das das Leben der Karpatendeutschen mitbestimmt hat, darunter waren neben Erzählungen auch Sagen, Geschichten und Gedichte. (…) Die Trilogie erfüllt auch die besonders wichtige Aufgabe, das gesammelte Wissen an nachfolgende Generationen der Zipser zu überliefern. Möge sie viele interessierte Leser finden!“

Die ganze Welt ist lesbar

Durchgeblättert habe ich mit großem Interesse schon alle drei Bücher, vieles daraus habe ich gelesen und da sind meine Erinnerungen an den 23. April 2001 zurückgekehrt. Der 23. April ist der Welttag des Buches, er steht unter dem Motto „Die ganze Welt ist lesbar“.

An diesem Tag im Jahr 2001 hatte unsere Ortsgruppe des Karpatendeutschen Vereins in Einsiedel an der Göllnitz die Ehre, Herrn Prof. Dr. Ferdinand Klein bei sich begrüßen zu dürfen. Er stellte damals den ersten Band „ZIPSER ERZÄHLEN I – Potoken und Mantaken dazähln“ vor. Das Buch gab der Hilfsbund karpatendeutscher Katholiken im Jahr 2000 in Stuttgart heraus. Die Autoren sind Ferdinand Klein, Aranka Stigloher-Liptak und Johann Schürger.

Ein unvergessliches Treffen

Ein Artikel über diesen Nachmittag erschien auch im Karpatenblatt, das zuvor über das Buch berichtet hatte. Frau Gabriele Kintzler schrieb, was für eine Freude es für sie war, dieses Buch als Geschenk zu bekommen. Ja, es ist wirklich auch für uns eine Freude. Diesen Nachmittag – den Heimatnachmittag, wie ihn Herr Prof. Dr. Ferdinand Klein nannte – werden wir nicht so schnell vergessen.

Prof. Klein hatte uns erzählte, wie das Buch entstanden ist. Es war die Art und die Stimme, die uns das Geschriebene näherbrachten. Im Mittelpunkt des Buches stehen Erlebnisse, die den Zipserdeutschen am Herzen lagen. Der Leidensweg hat sie stärker gemacht, denn wohin sie auch das Leben führte, sie arbeiteten gegen das Vergessen und für das Erinnern. Der Heimatnachmittag setzte mit einer Lesung der Texte aus der Unterzips fort. Darunter war auch die Erzählung „Das Grützweib Suslein aus Einsiedel und der Bär“, die im Jahre 1998 Herr Ladislaus Müller aufgeschrieben hat.

Erinnerungen erhalten

Der erste Band der „ZIPSER ERZÄHLEN“ ist ein Heimat- und Lesebuch, es soll dem Leser die Erinnerungen der Eltern näherbringen, es soll die Gedichte, die über die Heimat berichten, gut bewahren, es soll nichts verloren gehen, an das man sich erinnern sollte.

Möge in diesem Geist dieses Heimat- und Lesebuch verstanden werden, zum Erinnern und zur Versöhnung anregen, sagte zum Schluss Herr Prof. Dr. Ferdinand Klein und übergab als Geschenk für die Ortsgruppen des Karpatendeutschen Vereins ein paar Bücher an die Vorsitzende der Region Unterzips, Frau Erika König, die den ganzen Nachmittag organisiert hatte.

Wir freuen uns schon auf unseren nächsten Nachmittag der deutschen Poesie und Prosa, den wir diesem Buch widmen werden, um zu erfahren, was die Zipserdeutschen, „Die Potoken und Mantaken dazähln“ über ihre alte Heimat, die sie auch nach so vielen Jahren nicht vergessen können.

Freude über die Neuerscheinung

Die „ZIPSER TRILOGIE – Potoken und Mantaken dazähln“ ist schon in den Ortsgruppen angekommen. Die Freude und die Dankbarkeit ist groß. Man kann sagen, es ist ein „Lichtlein“ in dieser schweren Zeit. Möge uns das Lesen Vergnügen bereiten.

Auf Seite 14 steht: „Das große Ziel im europäischen Friedenshorizont ist uns Tag für Tag aufgegeben. Hierzu lädt besonders auch die Dichtkunst der Zipser ein, die wie jede Kunst dem Reich des Göttlichen und des Herzens nahe ist. Wir erinnern an das Gedicht ‚Jeder Tag‘ von Helga Blaschke-Pál, die 1926 in Kesmark/Kežmarok geboren wurde und 2019 in Salzburg gestorben ist:

Jeder Tag ist ein Geschenk,

an dem wir aneinander denken,

an dem wir lächelnd schenken

und wär es nur ein Gruß, der spricht (…)

Jeder Tag ist ein Geschenk,

atmen, fühlen, dürfen, schauen,

eine ganze Welt sich bauen,

Hand sein, Herzschlag und ein Licht.“

Ilse Stupák