Eine Masterarbeit über die Karpatendeutschen aus Schwedler und ihre persönlichen Schicksale

Zuzana Lambert ist eine junge Frau, die im österreichischen Hainburg lebt und großes Interesse am Karpatendeutschen Verein hat. Wie sie zu dem Thema karpatendeutsche Minderheit gekommen ist und warum ein Besuch von Schwedler für sie ein Muss war, verrät sie im Gespräch mit dem Karpatenblatt.

Was war deine Inspiration, sich mit den Karpatendeutschen zu beschäftigen?

Vor etwa 30 Jahren haben meine Großeltern ein Haus in Stoß/Štós gekauft, wo ich jedes Jahr meine Sommerferien verbracht habe. Auf den Straßen habe ich immer wieder das Gerede der Bewohner gehört, die miteinander Mantakisch gesprochen haben. Damals war ich verwundert, dass sie nicht slowakisch sprachen, sondern eine dem Deutschen ähnliche Sprache, die für mich seltsam klang. Später wusste ich schon, dass dieser Dialekt Mantakisch heißt. Als ich dann an der Uni war, wusste ich gleich, dass ich mich in der Bachelorarbeit den Karpatendeutschen widmen möchte.

Herr Professor Klein ist einer meiner Referenten.

Worum ging es in deiner Bachelorarbeit genau?

Am Beispiel einer Familie habe ich untersucht, wie sich das Mantakische entwickelt und wie die Lage in Stoß ist. Leider gibt es dort nur zwei oder drei Familien, die noch Mantakisch sprechen. Ich war aber überrascht, dass junge Menschen Interesse an der deutschen Sprache zeigen, was heutzutage leider nicht üblich ist.

Wenn wir mal nach Stoß kommen würden, was würdest du uns zeigen?

Stoß ist ein ziemlich kleiner Ort, aber die Natur in der Umgebung ist atemberaubend schön. Deshalb würde ich meinen Gästen eine Wanderung und danach Wellness im Kurort Stoß vorschlagen.

Jetzt schreibst du deine Masterarbeit. Wieder bist du bei einem Thema aus der karpatendeutschen Region Unterzips gelandet, womit beschäftigst du dich?

Ich beschäftige mich mit Karpatendeutschen aus Schwedler und vergleiche ihre persönlichen Schicksale. Es geht nicht nur um die gebliebenen Schwedlerer, sondern auch um die vertriebenen, aber hauptsächlich um die, die mit diesem Ort auch nach vielen Jahren verbunden sind.

In meiner Masterarbeit befasse ich mich mit Schwedler/Švedlár in der Unterzips.

Warst du schon in Schwedler/Švedlár? Wann hast du das erste Mal von Schwedler gehört?

Ja, natürlich war ich in Schwedler. Ich glaube, das ist ein absolutes Muss, wenn ich über die Schwedlerer schreibe. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das erste Mal von Schwedler gehört habe, aber bestimmt war es vor vielen Jahren.

Was sind deine Lieblingsorte in der Slowakei und warum?

Mein Lieblingsort ist vor allem Kaschau/Košice, denn das ist mein Geburtsort und es ist die Stadt meines Herzens. Außerdem ist Košice eine wunderschöne Stadt, wo immer viel los ist.

Welche Pläne hast du für die Zeit nach deinem Studium?

Ich bin nicht der Typ, der große Pläne macht, aber ich möchte mich bestimmt weiter mit den Sprachen, die ich studiere – also Deutsch und Spanisch – beschäftigen. Außerdem unterrichte ich jetzt an einer Grundschule in Preßburg/Bratislava und versuche Wege zu finden, wie man den Kindern Deutsch näherbringen kann. Das bleibt auch mein Plan für die Zukunft.

Das Gespräch führte Hubert Kožár.