Konferenz Ungarn

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der autochthonen Minderheiten in Europa

Die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Andrassy-Universität in Budapest haben für den 23. bis 25. September 2022 in der ungarischen Grenzstadt Gyula eine Konferenz zum Thema „Bedeutung der autochthonen Minderheiten für die Außen- und Außenwirtschaftsbeziehungen Deutschlands und Ungarns sowie für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ organisiert. Dazu wurde auch der Karpatendeutsche Verein in der Slowakei eingeladen, der durch die Vorsitzende der Region Unterzips, Frau Erika König, vertreten war.

Die Konferenz begann am Freitagvormittag mit der Begrüßung durch die Organisatoren – Herrn Dr. Heinrich Kreft, Leiter des Zentrums für Diplomatie der Andrassy-Universität in Budapest (AUB), und Herrn Michael Winze, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Budapest (KAS). An diesem Tag besuchte die Konferenz auch der Bürgermeister der Stadt Gyula, Herr Dr. Ernö Götgenyi. Er lieferte mit seinem Vortrag einen Überblick über die historische Entwicklung der Stadt und sprach über das Zusammenleben der deutschen und rumänischen Minderheiten mit der ungarischen Mehrheit. Die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen Frau Ibolya Hock-Englender hat in ihrem Vortrag die ganze Situation der Ungarndeutschen in Ungarn geschildert.

Von Minderheitenpolitk bis Minderheitenschutz

Hochrangige Teilnehmer aus Politik und Wissenschaft aus Ungarn und der Region sowie aus Deutschland waren bei der Konferenz dabei, unter anderen Herr Prof. Dr. Ralf Thomas Göllner vom Ungarischen Institut der Universität Regensburg, Prof. Dr. Elisabeth Sandor-Szalay, Ombudsfrau für nationale Minderheiten und Herr Lorant Vincze, Präsident der Föderalistischen Union der Europäischen Nationalitäten (FUEN). Dabei wurden Themen wie Minderheitenpolitik in Bezug auf die autochthonen Minderheiten im In- und Ausland, Minderheitenrechte und Minderheitenschutz der autochthonen Minderheiten in Europa erläutert. Über die Lage und Bedeutung der deutschen Minderheit in der Slowakei referierte Erika König vom Vereinsvorstand des Karpatendeutschen Vereins. Anwesend waren auch Vertreter aus Ungarn, Serbien, Slowenien, Ukraine und Rumänien.

KDV in Ungarn
Den Karpatendeutschen Verein hat Erika König vertreten. (Foto: KAS Ungarn)

Austausch zwischen Minderheiten

Am Samstagvormittag wurden die anwesenden Studenten der AUB, die aus Deutschland, Ungarn und anderen Ländern in die Arbeitsgruppen aufgeteilt und haben Vorträge zur ungarischen Minderheit in einzelnen Ländern Mittel- und Osteuropas vorbereitet und vorgetragen.

Am Nachmittag diskutierten die Experten und die Vertreter der deutschen Minderheiten aus den Ländern in einer Paneldiskussion über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der deutschen und ungarischen Minderheitenpolitik. Außerdem beantworteten sie die Fragen der Studenten der AUB zur aktuellen Situation in den verschiedenen Ländern, zu Integration, Assimilation, bilateralen Beziehungen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Zu diesen Themen hat sich eine sehr aktive Diskussion entwickelt.

Für Samstagnachmittag war eine Fahrt nach Arad in Rumänien eingeplant. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, an einer Stadtbesichtigung teilzunehmen sowie an einer Exkursion und einem Austausch mit politischen und bürgergesellschaftlichen Persönlichkeiten vor Ort teilzunehmen, wozu auch ein Treffen mit den Vertretern der deutschen Minderheit in Arad gehörte.

Es war eine sehr gelungene Konferenz, die den Teilnehmern viele Informationen und Erfahrungen gebracht hat. Die Organisatoren freuen sich schon auf die nächste Konferenz im Jahr 2023.

Erika König

Vorsitzende der KDV-Region Unterzips

Konferenz Ungarn
Die Teilnehmer der Konferenz (Foto: KAS Ungarn)