Professor Ferdinand Klein zum 89. Geburtstag

Herzlicher Glückwunsch zum 90. Geburtstag

Am 10. Mai 2024 feiert Professor Ferdinand Klein seinen 90. Geburtstag. Der Karpatendeutsche Verein und die Redaktion des Karpatenblattes gratulieren ganz herzlich zu diesem runden Jubiläum!

Er wurde in Schwedler/Švedlár in der Unterzips geboren und hatte dort eine unbeschwerte Kindheit, war ein richtiger „Lausbub“, wie er selbst einmal im Podcast Karpatenfunk erklärte. Ende 1944 endete seine Kindheit in Schwedler jäh. Ferdinand Klein musste als 11-Jähriger mit seinen Eltern die Heimat verlassen. Damals ahnte er nicht, dass er erst nach den politischen Veränderungen nach 1989 wieder in sein geliebtes Schwedler zurückkehren kann.

professor ferdinand klein schwedler
Aufnahme vom Sommer 1944 in Schwedler: Fredi, Laci, dahinter Lona, Ella u.a.

Neue Heimat in Deutschland

Ein Jahr waren sie auf der Flucht und fanden schließlich in Oberfranken ein neues Zuhause. Nach dem Abitur folgte für ihn das Lehrerstudium und die Ausbildung in Heil- und Sonderpädagogik. Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer und Sonderschuldirektor qualifizierte er sich an den Universitäten in München und Erlangen-Nürnberg weiter, so in Neuropädiatrie und Soziologie, und erwarb den Titel eines Doktors der Philosophie (1978). Es folgten das Montessori-Diplom und die Qualifikation zum Logotherapeuten. Er wurde zum Professor für Sonderpädagogik berufen, lehrte an der Universität Mainz, dann in Ludwigsburg. Von 1992 bis 1994 war er Aufbaudirektor des Instituts für Rehabilitationspädagogik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Ferdinand Klein
Erzieher und Kind im Dialog

Sein Wissen war auch nach seiner Emeritierung (1997) gefragt. Er vermittelte es als Vortragender beziehungsweise Gastprofessor in Budapest, Posen/Poznaň, St. Petersburg, Brünn/Brno sowie in seiner früheren Heimat in Preßburg/Bratislava und Neutra/Nitra.

Ehrenamtliches Engagement

Professor Ferdinand Klein ist nicht nur den Karpatendeutschen durch sein soziales Engagement bekannt. Er ist Mitglied der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Deutschland und des Karpatendeutschen Vereins der Slowakei (KDV). Außerdem gehört er der Ortsgruppe Schwedler des Karpatendeutschen Vereins an. Die Gemeinde Schwedler würdigte seine Arbeit mit der Ehrenbürgerschaft.

Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er 2019 eine ganz besondere Würdigung: Im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wurde ihm in München das Bundesverdienstkreuz am Bande für außerordentliche Verdienste verliehen.

Ferdinand Klein Bundesverdienstkreuz
2019 erhielt Ferdinand Klein das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
© Foto Gert Krautbauer/Stmas

Zahlreiche Publikationen

Nicht nur den Lesern des Karpatenblattes und den Hörern unseres Podcasts Karpatenfunk ist der Jubilar durch seine zahlreichen Beiträge und Bücher wohlbekannt, in denen er häufig versucht, in trostlosen Zeiten eine europäische und zwischenmenschliche Perspektive aufzuzeigen. Eine Publikation liegt ihm dabei besonders am Herzen: die Zipser Trilogie, die er gemeinsam mit Anna Klein-Krušinová und Aranka Stigloher-Liptak herausbrachte. Die drei Heimat- und Lesebücher geben einen lebendigen Einblick in die bewegte Geschichte der Menschen, die seit über 800 Jahren bis 1945 in der Zips lebten: Deutsche, Ungarn und Slowaken.

Wir gratulieren Professor Ferdinand Klein ganz herzlich mit einem Gedichtauszug aus „Jeder Tag“ von Helga Blaschke-Pál:

„Jeder Tag ist ein Geschenk,

an dem wir aneinander denken,

an dem wir lächelnd schenken

und wär es nur ein Gruß, der spricht. […]

Jeder Tag ist ein Geschenk,

atmen, fühlen, dürfen, schauen,

eine ganze Welt sich bauen,

Hand sein, Herzschlag und ein Licht“.