Karl Kraus

Karl Kraus zum 86. Geburtstag

Wer kennt ihn nicht? Unseren so liebenswürdigen Karl, der mit seiner Ziehharmonika, die ihm Landsleute aus Deutschland schenkten, die Herzen der Kinder und Erwachsenen bis heute erfreut?

Karl Kraus, a Schbaadla (ein Schwedlerer), trägt sein Herz auf der Zunge. Er zog vor acht Jahren aus seinem gepflegten Elternhaus mit großem Garten ins Seniorenheim nach Göllnitz, in dem er am 29. September im Kreise der Mitbewohner seinen 86. Geburtstag begeht. Seit bald zwei Jahren darf er wegen der Corona-Pandemie das Heim nicht verlassen. Dort erfreut er ab und zu die Mitbewohner mit seinem musikalischen Talent.

Sängerchor am Ratzenberger-Denkmal
Sängerchor am Ratzenberger-Denkmal

Karl Kraus, eine bescheidene und hochgeschätzte Persönlichkeit, hat als Ehrenpresbyter der Evangelischen Kirche in Schwedler die zweisprachige Chronik der Evangelischen Kirchengemeinde Schwedler A. B. Schwedler (2003) mit viel Liebe und Hingabe mitgestaltet.

Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde A.B. Schwedler
Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde A.B. Schwedler

Und er bereicherte die 2017 herausgegebene Monografie „Švedlár/Schwedler“ mit zahleichen Erinnerungen. Schließlich übersetzte er die Gedichte des Heimatdichters Franz Ratzenberger „Iba Pëag ond Tol“ (Über Berg und Tal) ins Slowakische. Bis 2019 begleitete Karl mit seiner Ziehharmonika die von Ladislaus Hamrak (1934-2020) begründete kleine Musikgruppe „Die Freude“.

Karl mit Laci, Fredi u.a. 2017 in Schwedler
Karl mit Laci, Fredi u.a. 2017 in Schwedler

Bis heute dient Karl Kraus mit seinem musikalischen Talent dem Sängerchor der OG Schwedler des KDVs und seit 2014 auch dem Sängerchor der OG Göllnitz.

Bei den von der OG Schwedler gestalteten fünf Kultur- und Bildungsseminaren mit Kindern und Jugendlichen der Unterzips erzählte Karl Kraus tief bewegt und den Tränen nahe, was er, seine Eltern und Geschwister nach der politischen Wende in Schwedler erlebt hatten. (Das kann in der Zipser Trilogie III im Beitrag von Franz Richweis „Schicksale der daheimgebliebenen Karpatendeutschen am Beispiel Karl Kraus“ nachgelesen werden.) Seine von Herzen kommenden Erzählungen und Gespräche mit den jungen Menschen dürften bei vielen in tiefer Erinnerung sein.

Karl Kraus im Gespräch mit einer jungen Frau
Karl im Gespräch mit einer jungen Frau

Besonders seine alten Freundinnen Aranka, Ella, Irene und Lilli, die nun in Deutschland leben, ebenso auch viele Schwedlerer und Göllnitzer wünschen ihrem hochgeschätzten Karl einen weiterhin guten Lebensabend in „Freud und Leid“. Wir alle hoffen auf gemeinsame erlebnisreiche Stunden bei Musik und Gesang in froher Runde in den OG Schwedler und/oder Göllnitz. Lieber Karl, bleib Dir weiterhin treu und erlebe Dich in Gottes Hand geborgen. Das wünscht Dir in alter Freundschaft Dein Fredi, der sich zusammen mit seiner Frau Hanka auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen freut.

Ferdinand (Fredi) Klein, Prof. Dr. Dr.