Eine Folie aus der Präsentation

Kultur der Karpatendeutschen an der Uni Trier

Schon im letzten Jahr habe ich an einem Online-Deutschkurs der Uni Trier teilgenommen und mich im Zuge dessen über die deutschen Einflüsse in der Slowakei informiert. Dabei habe ich auch eine Präsentation über die Karpatendeutschen und ihre Kultur gehalten. Diesen August ist dieser Kurs genau ein Jahr her und so habe ich Ende Juli die Stadt Trier mit ihrer Universität und ihren vielen Sehenswürdigkeiten aus der römischen Zeit besucht.

Letzten Sommer im August hatte ich das Glück, an einem Deutschkurs in Trier in Deutschland teilnehmen zu können. Da ich immer bereit bin, meine Deutschkenntnisse zu verbessern, durfte ich diese Möglichkeit nicht verpassen. Wegen der Pandemie war der Kurs zwar in Onlineform, aber es war dennoch sehr interessant!

Der Campus der Universität Trier.
Der Campus der Universität Trier.

Spurensuche in Bratislava/Preßburg

Neben dem „regulären“ Deutschunterricht bekamen wir die Aufgabe, entweder ein Interview zu führen oder uns auf die Spurensuche nach der deutschen Kultur in unseren Heimatländern zu begeben. Ich musste dabei natürlich sofort an das Karpatenblatt, an das SNM-Museum der Kultur der Karpatendeutschen und an das Goethe-Institut denken. Ich habe mich also für die Spurensuche entschieden. Da ich ganz in der Nähe von Bratislava wohne, konnte ich mich ohne Probleme auf die deutschen kulturellen Einflüsse vor Ort konzentrieren. Aus diesem Grund war das Onlinestudium ein Vorteil, da ich nach dem Unterricht durch die Stadt wandern konnte, um allen Spuren zu folgen und selbst zu fotografieren. Ich hatte zirka zwei Wochen, um alles vorzubereiten, also ging ich mehrmals in die Stadt.

Meine Spurensuche führte mich durch die ganze Stadt. So besuchte ich die Deutsche Schule Bratislava, das Goethe-Institut, den Germanistik-Lehrstuhl an der Comenius-Universität, die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, auch ihren Buddy Bär, und entdeckte auch einige deutsche Inschriften, zum Beispiel an der Salvator-Apotheke auf der Panská-Straße. Vor allem konzentrierte ich mich aber auf das Museum der Kultur der Karpatendeutschen.

Eine Folie aus der Präsentation
Eine Folie aus der Präsentation.

Die Präsentation brachte viele neue Erkenntnisse

Die Ausstellung dort half auch eigene Fragen zu beantworten und ich habe viele unschätzbaren Informationen erhalten, die ich in meiner Präsentation nutzen konnte. Ich erinnere mich, dass die Zuschauer, während meines Vortrags fasziniert waren, da viele Fakten der deutschen Historie und Kultur in der Slowakei bei den anderen im Kurs noch nicht bekannt waren. Mein Deutschlehrer fragte mich zum Beispiel, was oder wo die Zipser seien, weil er dieses Wort erst von mir erfahren hatte.

Nachdem alle Präsentationen gehalten worden waren, sollten drei ausgewählt werden, um während der Abschlussfeier noch einmal präsentiert zu werden. Unter den drei Präsentationen, die von den Studierenden gewählt wurden, war auch meine. Aus diesem Grund habe ich sie zum zweiten Mal nicht nur vor allen Lehrkräften und Studierenden gehalten, sondern auch vor dem Präsidenten der Universität Trier. Sie alle haben mir mit Interesse zugehört und am Ende haben sie meinen Vortrag auf die Webseite der Sommerschule gestellt.

Die Porta Nigra in Trier
Die Porta Nigra in Trier

Dieses Ereignis ist im letzten August passiert, aber ich erinnere mich an diese zauberhaften Momente bis heute. Ich konnte ernsthaftes Interesse von allen Mitarbeitern der Universität Trier spüren. Sie wollten mehr über ihre Kultur außerhalb ihrer Grenzen wissen, wo und wie ihre Vorfahren gelebt hatten, wann und warum sie umgezogen waren, wie sie sich etablierten und wie sie die Slowakei beeinflusst haben. Und nicht zuletzt haben uns die Lehrkräfte die Spurensuchaufgabe gegeben, um nicht nur uns etwas zu lehren, sondern auch von uns etwas Neues zu erfahren. Und genau so sollten Lehrer/innen sein, die das Lernen immer auch als einen Prozess sehen, der gegenseitig nützlich und behilflich sein sollte.

Richard Jakeš