Bücher

Literaturkränzchen in Einsiedel an der Göllnitz

„Es gibt nichts Schöneres, als ein gutes Buch in der Hand zu halten, es zu lesen, mit den Autoren auf Reisen zu gehen“, mit diesem Satz wurde die Besichtigung eines Buchladens einmal begonnen. Die Frauen vom Literaturkränzchen können dazu sagen: „Und gemeinsam darüber zu sprechen.“ Auch in Einsiedel war wieder die Zeit da, in der wir uns mit schönen Gedichten und guten Büchern beschäftigt haben.

Theodor Storm

Theodor Storm (1817-1888)

Angefangen haben wir mit Theodor Storm. Der Schriftsteller wurde im Jahre 1817 in Husum geboren und starb 1888 in Hademarschen. Über ihn sprachen wir schon mehrmals. Er war ein bedeutender deutscher Novellist und Lyriker. In seinen Gedichten schrieb er über das Leben der Natur, über das menschliche Leben und über die Heimat. Wir lasen seine Gedichte „An die Freunde“, „Die Nachtigall“ und „Über die Heide“. Letzteres wurde auch von Johannes Brahms vertont.

Seine bekannteste und letzte Novelle ist „Der Schimmelreiter“. Zugleich ist das sein Meisterwerk. Wir haben darüber gesprochen. Ort der Handlung ist Nordfriesland, die Leute müssen da mit Naturgewalten kämpfen. Dort hatte der Bauernsohn Hauke gerne die Flutwellen beobachtet, die auf den Deich schlagen. Später hat er beruflich die Deiche kontrolliert. Bei einem Sturm reitet Hauke auf dem Schimmel zum Deich hinaus, da bricht der alte Deich und das Meer überflutet das Dorf.

Mit dem Meer hängt auch ein schönes Zitat von Theodor Storm zusammen. Es lautet: „Nur wenige Muscheln haben Perlen.“ Wir haben bei unserem Literaturkränzchen an seinen 200. Geburtstag erinnert.

Regina Ullmann

Regina Ullmann (1884-1961)

Regina Ullmann – dieser Name war uns vorher noch nicht bekannt. In St. Gallen in der Schweiz gibt es die Ullmannstraße. Dort weist ein kleines Schild darauf hin, dass in der Stadt 1884 diese Schweizer Dichterin und Schriftstellerin geboren ist. Sie hat da auch eine Zeit lang gelebt. Später zog sie nach München. Dort begann sie zu schreiben. Rainer Maria Rilke bewunderte sie und setzte sich für das Werk dieser Autorin ein.

Beeindruckend sind ihre Erzählungen. In einer Kindheitsepisode erzählt Regina Ullmann, wie sie das beste Diktat geschrieben hat, weil sie den goldenen Griffel gewinnen wollte. In dem mit Goldpapier umwickelten Stift sieht sie das Werkzeug, „mit dem die Engel im Himmel schreiben“. Den goldenen Griffel hat sie nie gewonnen, doch es hat andere gegeben, die ihr geholfen haben. Ihre Gedichte „Erwachen“ und „Alles ist Sein“ haben wir im Oktober vorgetragen. Damals hat uns Frau Katrin Litschko in die kleine Chronik geschrieben: „Es war ein wundervoller Nachmittag voller Literatur, der geholfen hat, einige Stunden in eine andere Welt abzutauchen. Herzlichen Dank dafür!“

Meine Kraft zurückgewinnen

Manchmal gibt es im ZDF-Morgenmagazin einen Buchtipp. Vor kurzem haben sie uns das Buch „Meine Kraft zurückgewinnen“ von Johannes Insel vorgestellt. „Der Weg von Johannes Insel macht Mut. Jeder muss wohl selbst für sich sorgen“, sagte der Moderator. „Tu dir mal Ruhe an!“ – das ist einer dieser Ratschläge, die Johannes Insel in seinem Büchlein den Lesern gibt, aber er schreibt gleich weiter, dass man so einen Ratschlag gerne überhört.

Im Internet haben wir gelesen, dass das Büchlein gerade Mal 112 Seiten hat und eine Fülle von Anregungen zu einem gelingenden Leben enthält. Die Menschen können darin geistliche Impulse für ihr Leben finden. Das Buch liefert keine Universalrezepte, sondern vielmehr Erfahrungen. Am Ende muss jeder seinen eigenen Weg gehen. Vor Fehlern ist man dabei nicht gefeit. Das findet man auch in den Büchern von Anselm Grün, haben sie im ZDF gesagt. Herr Prof. Dr. Dr. Ferdinand Klein hat uns sein Büchlein „Die Oberufer Spiele im Wandel der Zeit – Erinnerung an ein christliches Kulturgut“ geschickt. Herzlichen Dank dafür. Wir werden es noch besprechen. Auf der beigelegten Karte sind diese netten Worte zu lesen: „(…) gerne erinnere ich mich mit Herzensfreude an die Begegnungen in dem von Ihnen und den lieben Damen gestalteten Literaturkränzchen. Diese wunderbaren Aktivitäten strahlen weit über Einsiedel hinaus – ein besonderer Grund zur gemeinsamen Freude! Herzlich Ferdinand Klein“

Ilse Stupák