Gedenktafel am Denkmal für die Kesmarker Juden nun auch in Deutsch

Neue Gedenktafel am Denkmal für die Kesmarker Juden

„Nie wieder!“ heißt es auf einer Gedenktafel für die Juden aus Kesmark/Kežmarok, die an die Deportationen sowie den Holocaust während des Zweiten Weltkrieges erinnert. Anfang November wurde sie in deutscher Sprache am Denkmal für die Kesmarker Juden angebracht.

„Zum Gedenken an die Juden von Kesmark. Im Jahr 1853 errichteten Juden hier ihre erste Synagoge, ein bescheidenes Gebäude. Im Jahr 1883 wurde es durch ein wunderschönes, prächtiges Gebäude ersetzt – Adas Yeshurun. Bei der Volkszählung von 1921 machten 1279 Juden ein Fünftel der Bevölkerung von Kežmarok aus. Juden trugen wesentlich zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Stadt bei. Im Zweiten Weltkrieg standen 1089 Namen von Juden aus Kesmark auf den Deportationslisten. In den Schreckensjahren des Holocaust 1942 bis 1945 wurde die überwiegende Mehrheit ermordet. Nur etwa hundert kehrten aus den Konzentrationslagern und Verstecken zurück. Die Synagoge wurde 1962 abgerissen. Nie wieder!“

Das steht auf der vierten Gedenktafel, die am 7. November am Denkmal an die Kesmarker Juden in deutscher Sprache zu den schon bestehenden drei Tafeln in slowakischer, englischer und hebräischer Sprache angebracht wurde. Die Initiative und auch die entstandenen Kosten hat die Bundesvorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft, Brunhilde Reitmeier-Zwick, übernommen. Unterstützung in Kesmark hat sie beim evangelischen Pfarrer und Senior Roman Porubän sowie unserem Freund Mikuláš Lipták gefunden.

Die viersprachigen Tafeln entsprechen dem multikulturellen Charakter der Stadt in der Vorkriegszeit. An der Enthüllung haben auch mehrere Nachkommen der Kesmarker Juden aus Übersee teilgenommen.

Denkmal für die ermordeten Juden in Kezmarok
Vor dem Denkmal

Auf dem Bild sind von rechts Brunhilde Reitmeier-Zwick, der Ober-Rabbi der Slowakei Michail Kapustin, der Bürgermeister der Stadt Kežmarok, Ján Ferenčák, und der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins, Ondrej Pöss. In der Mitte steht Aviva Rajsky, Rabbinerin des liberalen jüdischen Korps in Toronto, Kanada. Ihr Vater war Oskar Rajsky-Rosenzweig aus Kesmark.

Red