Preßburger Sonnwendfeier und Jahresversammlung
Wir hatten alle in den Tagen der Isolation und so mancher unser Zusammenleben beeinträchtigenden, aber für die Gesundheit und das Leben der Menschen notwendigen, Maßnahmen gelitten. Nach einigen nunmehrigen Erleichterungen haben wir in der Region Preßburg beschlossen, unsere Begegnungsstätte auf der Halašova-Straße mit einigen Beschränkungen zu öffnen.
Dabei dachten wir, dass es möglich wäre, mit unseren Mitgliedern eine kleine Sonnwendfeier zu veranstalten. Da aber der Kontakt mit den Mitgliedern in einer Stadt wie Preßburg nur mittels eines Rundbriefes möglich ist, den wir aus finanziellen Gründen nur in gewissen Abständen an unsere Mitglieder verschicken, haben wir versuchsweise unseren Freunden mitgeteilt, dass wir uns am 20. Juni in unserer Begegnungsstätte zu einer improvisierten Sonnwendfeier und Jahresversammlung treffen wollen. Und siehe da: Es kamen so an die dreißig unserer treuesten Mitglieder und so ergab sich ein wunderbarer Nachmittag in unserem Vereinsgarten, den unser Regionsvorsitzender Dr. Michael Stolár mit Hilfe von Michael Benčík vorsorglich von allem Unrat und hüfthohem Gras befreit hatte.
Schon am Vormittag hantierte unser „Küchenchef“ Andi, um einen kleinen Imbiss (nicht klein – aber fein) vorzubereiten. Gegen die intensive Sonne hat unsere Ortsgruppenleiterin Judita mit Lucia Maňúrová und Renata Rabelová (Deutschlehrerin der Grundschule Hlboká) Sonnenschirme aufgespannt. Als sich die Sonne hinter den Bäumen versteckte, gab es angenehmen Schatten.
Wiedersehensfreude im Haus der Begegnung
Allen, die sich hier getroffen haben, konnte man die Freude und Erleichterung nach dieser langen Trennung ansehen. Die herzlichen, aufrichtigen Begrüßungen und vielen Gespräche nahmen kein Ende. Es war erfreulich, dass wir nun in unserem Haus auch unsere „neuen Mitglieder“ – Eltern von Kindern der Grundschule mit erweitertem Deutschunterricht – begrüßen konnten. Sie versprachen uns, auch in Zukunft in unserer Region dem KDV tatkräftig zur Seite zu stehen. Das gibt Hoffnung auf eine Verjüngung unserer Basis.
Wir konnten auch einen für unsere karpatendeutsche Gemeinschaft so wichtigen Ehrengast, prof. PhDr. Juraj Šedivý, MAS, PhD. begrüßen, der uns mit seinem Buch „Beiträge zur mittelalterlichen deutschsprachigen Schriftkultur in der Slowakei“ bekannt ist. Unser Vereinsvorsitzender entschuldigte sich, da er an der Trauerfeier für die Opfer des Massakers in Prerau teilnahm.
Nach der Begrüßung und der einführenden Rede des Regionsvorsitzenden, Dr. Michael Stolár, im Preßburger Dialekt brachte dieser einen kurzen Bericht über die Tätigkeiten der Regionen und Ortsgruppenleitung während der Pandemiezeit. Die Ortsgruppenleiterin Ing. Judita Kubincová berichtete danach über den Verlauf der Projekte und weitere Pläne für das Jahr 2021.
Blumengrüße und Gespräche
Danach überreichte der Regionsvorsitzende im Auftrag der Vorsitzenden der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Deutschland, Frau Brunhilde Reitmeier-Zwick, des Obmannes der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich, Herrn Karl Putz, und seines Stellvertreters, Stephan Saghy, des Vorsitzenden des Karpatendeutschen Vereins, Herrn Dr. Ondrej Pöss, sowie im Namen der Region und Ortsgruppe Frau Rosi Stolár-Hoffmann – dem Herz und der Seele der Ortsgruppe Preßburg – einen Strauß Rosen zu ihrem 96. Geburtstag. Professor Šedivý schloss sich mit einem weiteren Blumenstrauß an.
Nach diesem schönen anregenden Nachmittag haben wir uns in der Region Preßburg entschlossen, im Rahmen der Möglichkeiten unser Haus für unsere Mitglieder wieder zu öffnen. Man kann es vorläufig jeden Donnerstag von 15.30 bis 17.30 Uhr besuchen und findet dort Informationen und Gespräche. Im Herbst möchten wir dann hoffentlich auch unsere geplanten Veranstaltungen wie das Preßburger Treffen, den Wettbewerb in Poesie und Prosa, den Volkstrauertag, das Totengedenken, die Nikolofeier und die Adventsandacht veranstalten.
Martin Stolár