Slowakischer Minderheitenbeauftragter traf Hartmut Koschyk

Vertreter aus der Slowakei haben den Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, in Berlin besucht. Bei den Gesprächen ging es vorrangig um die karpatendeutsche Minderheit, aber auch um europäische Minderheitenpolitik.

An dem Treffen nahmen unter anderen der slowakische Botscher in Deutschland Peter Lizák, der Minderheitenbeauftragte der slowakischen Regierung László Bukovszky, die Vorsitzende der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Deutschland Brunhilde Reitmeier-Zwick sowie der Vorsitzende des Karpatendeutschen Vereins Ondrej Pöss teil.

Koschyk erinnerte an seine Teilnahme am 20. Kultur- und Begegnungsfest der Karpatendeutschen in Käsmark/Kežmarok und den Besuch des Museums der Kultur der Karpatendeutschen in Pressburg/Bratislava. Minderheitenbeauftragter Bukovszky informierte unter anderem darüber, dass in der Slowakei derzeit ein Fonds zur Unterstützung der 13 nationalen Minderheiten geplant werde.

Bukovszky zufolge müsse die Regierung besonders bei der Förderung des Sprachunterrichts in den Schulen und dem Erhalt der nationalen Kulturen proaktiv vorgehen.

Minderheitenschutz auf europäischer Ebene

Die beiden Beauftragten sprachen sich dafür aus, den Minderheitenschutz auch auf der Ebene der Europäischen Union stärker zur verankern. Die beiden wegweisenden Grundsatzdokumente des Europarats – das Rahmenübereinkommen für nationale Minderheiten und die Charta der Regional- und Minderheitensprachen – seien nach wie vor maßgeblich, ihre Umsetzung müsste aber durch konkrete Garantien abgesichert werden.

Minderheitenbeauftragter Bukovszky und Bundesbeauftragter Koschyk verständigten sich darauf, dass demnächst Mitarbeiter des Büros des slowakischen Minderheitenbeauftragten, der deutschen Botschaft in Pressburg und des dortigen Goethe-Instituts sowie des Karpatendeutschen Vereins zusammentreffen, um den Stand des Deutschen als Minderheitensprache in der Slowakischen Republik zu analysieren und Strategien für seine Stärkung zu entwickeln. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen sollen noch im Herbst gemeinsam besprochen werden.