Solidarität mit den Ermordeten!

Am Mittwochabend wurde zwei Menschen das Leben genommen. Mit Schrecken und Bestürzung hörten wir von den Morden Mitten im Herzen unserer Stadt und schnell stellte sich heraus, dass diese Morde aus Hass verübt wurden! Hass gegenüber Menschen der LGBT+-Community. Wir verurteilen diesen Akt des Terrorismus und rufen zur Solidarität mit den Ermordeten und der LGBT+-Community auf!

Wahrscheinlich war der letzte Mittwoch ein Abend wie viele andere, bevor das Leben von zwei unschuldigen Menschen durch die Schüsse eines Faschisten ausgelöscht wurde. Kurz vor seiner Tat verbreitete der mutmaßliche Täter sein verqueres Weltbild in einem 65 Seiten langen Manifest, in dem er gegen jüdische Menschen und die LGBT+-Community hetzte und zu Gewalt aufrief. Die Waffe hatte Juraj K. von seinem Vater, einem ehemaligen Politiker einer mittlerweile aufgelösten rechten Kleinpartei. Nach der Tat postete Juraj K. noch, dass er „keine Reue habe“. Am Ende entzog sich Juraj K. allerdings den Konsequenzen seines Handels. Die Polizei fand die Leiche des 19-Jährigen in den Morgenstunden am Donnerstag. Doch auch wenn dieser Faschist niemanden mehr töten kann, so sollte man klar benennen, welches System hinter diesem Akt des Terrorismus steht.

Stochastischer Terrorismus

Auch wenn dieser Ausbruch der Gewalt schockierend ist, so kommt er jedoch nicht aus dem Nichts. Schon lange hetzen rechte Parteien gegen Minderheiten – ob in Deutschland, Italien oder eben in der Slowakei. Die Verantwortlichen sitzen in den sozialen Medien und in den Parlamenten. Viele rechte und neofaschistische Parteien haben es in den letzten Jahren geschafft an Einfluss zu gewinnen und ihren Hass auf Minderheiten und alles, was anders ist, in der Gesellschaft zu verbreiten. Noch können sie jedoch nicht direkt zum Mord an Juden, Schwulen oder Lesben aufrufen. Stattdessen wird von „Globalisten“ und einer „LGBT-Ideologie“ gesprochen. Neonazis, wie Kotleba rufen dazu auf „Stop LGBT“. All diese Andeutungen haben Kalkül. Zwar ruft man nicht direkt zum Mord auf, doch die Anhänger dieser Parteien verstehen die Botschaft. Man weiß zwar nicht wann und wo, doch irgendwann wird jemand wie Juraj K. ein Blutbad anrichten. Dies nennt man stochastischen Terrorismus. Wenn man also den Hass und die Dehumanisierung gegen eine Gruppe so lange schürt, bis irgendwann irgendwer genau das ausführt, was die Redner schon lange wollten, ohne sich selbst die Hand schmutzig zu machen.

Aufruf zur Solidarität

Die Morde an den beiden Opfern Matuš und Juraj sollten uns aufrütteln, um gemeinsam mit allen Minderheiten zu stehen, die regelmäßig Opfer von Hass und Hetze sind!

Um 17 Uhr findet in Gedenken an die beiden Opfer ein Gedenkmarsch statt. Er wird an der Bar Tepláreň beginnen. Auch in anderen Städten finden Gedenkveranstaltungen statt. Lasst uns ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen! 

Max Rößler