St. Hubertusfest in Obermetzenseifen

Die Tradition eines St. Hubertusfestes reicht hunderte Jahre in die Vergangenheit zurück. Immer ging es darum, dass die Leute, die etwas mit dem Wald zu tun hatten, Gott dafür Dank sagen wollten, dass sie die Schätze und Früchte der Natur schöpfen dürften. Vor wenigen Jahren lebte in Obermetzenseifen dieses Fest wieder auf.

Die Tradition gab es in Obermetzenseifen bis zum Jahr 1948. Dann hatten die Leute andere „Götter“. Sie haben andere Werte geschätzt und die Natur hat ihnen, so wie alles in ihrer Welt gehört. Also gab es keinen Grund dafür jemandem zu danken. So ist es über 40 Jahre gelaufen und die Tradition des St. Hubertusfestes wurde langsam unter den Vorhang der Zeit gestoßen und vergessen. Bis zum Jahr 2012. Zu der Zeit hatten aktive Leute vom Jagdverein und der Ortsgemeinschaft des Karpatendeutschen Vereins die Idee, die alte Tradition zu erneuern.

Herr Walter Schürger hat dieses Thema angeschnitten. Zum Glück haben sich die Frauen Darina Ivanová und Renáta Balogová gleich angeschlossen und diese drei haben mit ihrer Begeisterung alle angesteckt. Keiner hatte Erfahrung mit so einer Veranstaltung, es waren nur die Erinnerungen der Senioren geblieben. Es folgten viele Stunden, in denen diskutiert und überlegt wurde. Alles war neu, alles war unbekannt und es gab keine Garantie, dass es gelingt. Eine echte, spannende Premiere.

Die Kirche war voll

Das Fest war noch Wochen das Hauptthema der Diskussionen in der Gemeinde. Das haben alle, die am Beleben der alten Tradition gearbeitet haben, selbstverständlich registriert. Und die positive Reaktion der Umgebung hat allen Freude gemacht und sie auch aufgemuntert, gleich mit der Vorbereitung des Festes für das nächste Jahr zu beginnen. Also kam das nächste St. Hubertusfest, und in den darauffolgenden Jahren wieder eines und wieder. In diesem Jahr schon zum sechsten Mal.

Obermetzenseifen

Die Jagdthematik war auch beim Gottesdienst unübersehbar präsent.

Und wieder kamen Gäste von überall zusammen, wieder ist die Kirche voll gewesen, wieder ist der Hummelchor dabei gewesen, wieder spielten die „Šugovskí lesničiari“ (eine exzellente Waldhorngruppe), wieder haben die Mitglieder der Ortsgemeinschaft des Karpatendeutschen Vereines und des Jagdvereines die Kirche verschönert, wieder haben die Frauen vom Hummelchor und vom Gemeindeamt die Räume und das traditionelle rafraîchissement vorbereitet, wieder haben die Selbstverwaltung und unsere Gemeindefirma geholfen. Kurz gesagt, wieder war alles prima, alle haben sich gut gefühlt und erwarten mit Freude das nächste St. Hubertusfest.

Gemütliches Beisammensein

Die Menschen saßen gemütlich beim St. Hubertusfest beisammen.

Die Hubertus-Tradition in der Obermetzenseifner Kirche

Neben dem St. Hubertusfest ist in der Obermetzenseifner Kirche noch etwas zu erwähnen: das Heilige Grab. Am Eingang rechts gibt es eine kleine Kapelle. Sie ist hinter einer Holztür, die mit Barockgemälden dekoriert ist. Dargestellt sind römische Soldaten, auf jedem Flügel der Tür einer. Die Türflügel öffnen sich nach innen, so werden sie ein Teil der Dekoration der Kapelle. Und drinnen, hinter der offenen Tür befindet sich ein kleiner Schatz.

Hirsch

Der Hirsch in der Obermetzenseifener Kirche

Drei girlandenförmige Kulissen, auch mit Barockgemälden dekoriert verlängern optisch den Innenraum. Die hintere Hauptkulisse stellt eine Höhle dar. In die Höhle stellt man die Monstranz. Dominant auf der Hauptkulisse ist ein Hirsch mit einem Glorienschein und der Inschrift „IHS“ im Geweih. Dieser Hirsch verbindet das Heilige Grab mit dem heiligen Hubertus. Er weist darauf hin, dass schon zu der Zeit, als die Kapelle erstellt wurde (der Inschrift am Eingangsportal zufolge im Jahr 1780), die St. Hubertustradition in der Kirchengemeinde Obermetzenseifen wichtig war.

Die Rettung des Heiligen Grabes

Ein kleines Wunder ist, dass das Heilige Grab überhaupt erschien. Für Jahrzehnte wurde es für verschwunden gehalten. Als es in diesem Jahr unser Pfarrer, Herr Mgr. Václav Galo entdeckt hat, war es nur ein Haufen Schrott. Dank seinem Gefühl für wertvolle Sachen ist es nicht im Feuer gelandet. Als dann das Geschick des Herrn Erich Fabian und das Wissen des Herrn MUDr. Ervin Meder dazu kamen, gelang es, es zu retten. Heute kann man sagen, dass unser Heiliges Grab (es gibt angeblich nur zwei dieser Art in der ganzen Slowakei) gerettet ist, und zur Freude der Kirchengemeinde wieder allen dient. In den nächsten Jahren können wir bei der St. Hubertusmesse die Kapelle öffnen, um die hunderte Jahre andauernde St. Hubertustradition in unserer Kirchengemeinde zu unterstreichen.

Jozef Schmiedl