Trier

Unesco-Welterbe der ältesten Stadt Deutschlands

Trier liegt im Südwesten der Rheinland-Pfalz, an der Grenze zu Luxemburg. Das heutige Trier gilt als die älteste Stadt Deutschlands, weil sie die Hauptstadt des Weströmischen Reiches und Residenz des Kaisers war. Trier ist eine Stadt mit Geschichte, die seit 1986 mit unglaublich vielen, gut erhaltenen Denkmälern auf der Unesco-Welterbeliste vertreten ist.

Unesco-Welterbestätte Trier

Modell des Römischen Trier ca. 360/370 n. Chr. im Rheinischen Landesmuseum Trier, © wikipedia/Stefan Kühn

Hier kann man bei jedem Schritt außergewöhnliche Zeugnisse der römischen Epoche finden: Brücken, Thermen, Speicherhäuser, Reste der Stadtbefestigung oder Amphitheater. Trier ist mit einem der wichtigsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte verbunden: dem Feldzug Konstantins gegen Maxentius im Jahre 312. Eine Folge des Feldzugs war im Jahre 313 die Anerkennung des Christentums als Staatsreligion des Römischen Reiches durch das Edikt von Mailand.

Die Römer sagten „Ubi bene – ibi patria“ und meinten damit „Wo es einem gut geht, da ist das Vaterland“. Recht gemütlich haben es sich auch die Römer in Trier gemacht. Heute kann man noch einige Hinterlassenschaften der Römer in der Stadt bewundern: das Amphitheater, die Barbarthermen, der Trierer Dom, die Igeler Säule, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika, die Liebfrauenkirche, Porta Nigra und die Römerbrücke.

Sehenswürdigkeiten aus dem 2. Jahrhundert

In Trier steht beispielsweise ein im 2. Jahrhundert erbautes Amphitheater aus der Römerzeit. Es bot Platz für 20 000 Besucher, die sich dort gemütlich die Show anschauen konnten. Unter der Arena, wo das ganze Geschehen passierte, gab es Keller. Dort gab es ursprünglich eine Art Aufzug, um die Akteure zur richtigen Zeit auftreten zu lassen und dies war der Grund, warum man die Arena nicht mit Wasser fluten konnte. Das Amphitheater diente aber einem anderen Zweck. Es war auch ein Teil der römischen Stadtmauer und liegt unterhalb des Petrisberges.

Barbarathermen

Blick auf die Barbarathermen in Trier
© wikipedia/Stefan Kühn

Auch die Barbarathermen stammen aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Sie sind die römische Thermenanlage mit der größten Grundfläche, die nördlich der Alpen errichtet wurde. Die Barbarathermen haben ein Ausmaß von 172 Meter auf 240 Meter, was insgesamt 42 500 Quadratmetern entspricht. Um es ein wenig anschaulicher zu machen, kann man sagen, dass die Barbarathermen so eine große Fläche hatten, dass sie sich über zwei Wohnblöcke sowie eine Straße erstreckten.

Der Trierer Dom

Der Trier Dom wird nicht nur dadurch geschützt, dass er zu den UNESCO-Welterbestätten gehört, sondern ist auch ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier, mit einer Länge von 112,5 Metern und einer Breite von 41 Metern, ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und auch die Mutterkirche des Bistums Trier. Dieses sakrale Bauwerk, das bedeutende abendländische Baukunst enthält, ist das größte Kirchengebäude der Stadt und steht über den Resten eines repräsentativen römischen Wohnhauses.

Wenige Kilometer von Trier entfernt liegt malerisch an der Mosel das Dorf Igel. Dort befindet sich die Igeler Säule, die auch zum UNESCO-Welterbe Trier gehört. Neben dem Mainzer Drususstein ist die Igeler Säule ein oberirdisch erhaltenes römisches Grabmal nördlich der Alpen. Es handelt sich um das einzige an seinem Originalstandort seit der Antike.

Eine Badeanlage aus der Antike

Zum Unesco-Welterbe von Trier gehören auch die Kaiserthermen. Von ihnen sind heute nur noch monumentale Überreste einer großflächig geplanten spätantiken römischen Badeanlage und späteren Reiterkaserne erhalten. Die Kaiserthermen gehören zu einem der größten römischen Thermen nördlich der Alpen. Von dem Bau sind 19 Meter hohe Mauern erhalten und er steht seit dem Jahr 1989 unter dem Denkmalschutz nach der Haager Konvention.

Eine römische Palastaula war ursprünglich die Evangelische Kirche zum Erlöser, die man auch unter dem Namen Konstantin-Basilika kennt. Diese Basilika wurde als Audienzhalle der römischen Kaiser erbaut. Heute erinnert nur noch die Benennung Konstantin-Basilika an den Namen des Kaisers Konstantin, der hier im 4. Jahrhundert residierte. Aus der heutigen Sicht ist dieses Bauwerk unpassend, da sie nicht dem Bautyp einer Basilika entspricht, sondern eigentlich eine Saalkirche ist.

Im Zentrum, gleich neben dem Dom, befindet sich die Liebfrauenkirche, die mit der Elisabethkirche in Marburg die älteste gotische Kirche in Deutschland ist. Sie ist aber auch ein gotischer Zentralbau des Landes.

Porta Nigra in Trier

Die Porta Nigra ist heute ein Wahrzeichen der Stadt.
© wikipedia/Berthold Werner

Ein Tor, das an die Römer erinnert

Gegen Ende des 2. Jahrhunderts prägten die Römer das Bild der Stadt. Das kann man auch bei einem Blick auf die Porta Nigra erkennen. Das kolossale schwarze Tor wurde ab dem 170 nach Christus errichtet und gilt heute als Wahrzeichen der Stadt. Auch es zählt seit dem Jahr 1986 zu den UNESCO-Welterbestätten in Trier. Genauso wie die Römerbrücke, die auch Alte Moselbrücke genannt wird. Diese alte Brücke, die die Mosel überspannt, ist die älteste Brücke Deutschlands und existierte aus Holz schon ab dem 18/17 vor Christus. Es handelt sich um eine Pfahljochbrücke. 45 nach Christus wurde die erste Steinbrücke errichtet, die ein kleines Stück flussabwärts vom heutigen Standort der Römerbrücke steht.

Anna Fábová

Pädagogische Fakultät

Comenius-Universität Bratislava/Pressburg

 

(Quellen: interreg-iv.tourismus-grossregion.eu; t-online.de, wikipedia.org)