GJU auf Besuch in der Slowakei

Unterwegs in einer ziemlich unbekannten Wunderregion

In den Herbstferien hat sich die Gemeinschaft Junger Ungarndeutscher (GJU) zusammen mit ungarndeutschen Mittelschülern auf den Weg gemacht, um eine ziemlich unbekannte Region des Landes, die richtig viele Schätze birgt, zu entdecken und die deutsche Jugend in der Slowakei besser kennenzulernen, mit der wir in den letzten Jahren kaum Kontakte hatten.

Unser erstes Reiseziel war das Zentrum der Weinregion, Tokaj. Uns hat ein guter Kenner des Tokajer Berglandes, László Horváth, empfangen. Er hat für uns eine Führung in der Altstadt gemacht und uns das hochmoderne Weinmuseum des Weltkulturerbes gezeigt. Danach sind wir weiter nach Trautsondorf.

Ich denke, es ist vielen nicht bekannt, dass in diesem Landesteil richtige Schwaben leben. Dort haben wir uns mit der Regionalbüroleiterin der LdU Enikô Stumpf sowie mit der Vorsitzenden der örtlichen Deutschen Selbstverwaltung Stumpf Andrásné getroffen.

Traumhafter Blick auf Trautsondorf

Wir haben die Kellerei Götz aufgesucht, in der Kellerreihe, die ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört. Hier hatten wir einen wunderschönen Blick auf Trautsondorf, das am Fuße von hohen Bergen liegt. Wir haben hier zahlreiche neue Infos über das Dorf erfahren, das früher im Besitz des Herzogs Trautson war und sowohl seinen ungarischen (Hercegkút) als auch seinen deutschen Namen dem Herzog verdankt. Der Herzog hat im 18. Jahrhundert Siedler vor allem aus dem heutigen Baden-Württemberg auf sein Gebiet geholt, die Trautsondorf nach der Rodung eines Waldes aus dem Nichts aufgebaut haben.

Nachdem wir „den König der Weine, den Wein der Könige“ verkostet hatten, gingen wir zum Heimatmuseum, das über eine reiche Sammlung verfügt. Wir haben auch einen Kranz am Verschleppungsdenkmal niedergelegt und die römisch-katholische Kirche besichtigt. Wir haben in Trautsondorf eine wunderbare Gastfreundschaft genossen, wofür wir sehr dankbar sind. Wir empfehlen diese kleine deutsche Perle allen! Das war sicherlich nicht unser letzter Besuch hier, denn wir haben vor, die Trautsondorfer deutsche Jugend anzusprechen, sich der GJU anzuschließen.

Zu Gast bei den Ruthenen

Den Abend und die Nacht verbrachten wir in dem kleinen ruthenischen Dorf Komlóska, wo Szilárd Popovics, ein junger engagierter Ruthene, für uns einen Kulturabend organisiert hatte. Der ruthenische Frauenchor hat schöne Lieder in der Mundart gesungen und wir haben leckere örtliche Spezialitäten probiert. Den nächsten Tag haben wir in Potok/Sárospatak angefangen, durch die Burg Rákóczi hat uns ebenfalls die Trautsondorfer Vorsitzende Frau Stumpf geführt.

Nach der Besichtigung des Roten Turmes sind wir über Karlsdorf – nach dem Sohn des Herzogs Trautson benannt – nach Sátoraljaújhely gefahren, wo wir uns im Abenteuerpark entspannt haben. Wir haben uns die neu aufgebaute Burg von Füzér angeschaut und die Porzellanfabrik von Hollóháza besucht.

GJU und KDJ
Gedankenaustausch mit der Karpatendeutschen Jugend

Ziel: Kaschau in der Ostslowakei

Am späten Nachmittag haben wir unser Endziel, Kaschau in der Slowakei, erreicht. Kaschau ist eine einzigartig schöne Stadt, aber nicht nur das war der Grund, warum wir die zweitgrößte Stadt der Slowakei besuchen wollten. Die Karpatendeutsche Jugend in der Slowakei hat ihre Zentrale in der Stadt und wir haben uns als Teil des Projekts „YEN Pairing” getroffen und uns im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins über Möglichkeiten einer zukünftigen Kooperation unterhalten.

kaschau kosice
Beim Besuch im Haus der Begegnung der Karpatendeutschen in Kaschau

Wir haben sie zu einem Gegenbesuch nach Ungarn eingeladen und eine Tanzgruppe der GJU wird an ihrem Jugendfest in Rosenberg mitwirken. Wir sind durch die Stadt gebummelt, haben uns die berühmten Sehenswürdigkeiten, wie den Elisabeth-Dom oder das Rodostó-Haus von Rákóczi angeschaut und im Haus der Begegnung der Karpatendeutschen eine kurze Visite gemacht.

GJU und KDV vor Elisabethdom in Kaschu
Vor dem Elisabethdom in Kaschau

Wir bedanken uns bei allen, die uns so herzlich empfangen haben und allen, die bei der ersten grenzüberschreitenden Bustour der GJU dabei waren! Unser Förderer war das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Martin Surman-Majeczki