Kochen mit dem Karpatenblatt: Halušky
Man identifiziert sich auch über das Essen. Besonders das Heimatgefühl ist stark damit verbunden. Schließlich spricht man nicht umsonst auch von einem Nationalgericht. Darum gibt es hierzu, wie sollte es auch anders sein, ein Rezept für Halušky, das slowakische Nationalgericht schlechthin.
Traditionell werden Halušky mit Speck und Brimsen/Bryndza, einem slowakischen Weichkäse aus Schafsmilch, gereicht. Es gibt aber auch Rezepte ohne Käse, mit gekochtem Kraut. Nicht „Eingeweihten“ lassen sich Halušky ganz einfach mit slowakischen Kartoffelspätzle erklären. Im Zipser Dialekt „Potoksch“ auch „Grulnkneitchen“ genannt. Die Grulle – die Kartoffel – ist womöglich nicht aus dem Goralischen entlehnt, wie im Juli-Rezept-Artikel für Französische Kartoffeln erwähnt, sondern könnte durchaus aus dem Deutschen von „Gerull“ für Geröll aus der „alten Bergmannssprache“ entlehnt sein. War doch die Zips auch vom Bergbau und dieser wiederum von den Zipser Sachsen geprägt. Geröll ist laut Duden eine „große Masse von Steinen, lockeres Gestein, Herkunft von – zu rollen“. Demzufolge erinnern die Grullen in ihrer Form an viele lose Steine in der Erde. So wurde es also möglicherweise über die Zipser Sachsen in das Zipser Slowakische („po spišsky“) entlehnt und von dort wiederum ins Goralische. Doch wie auch immer – ich zeige Ihnen nun gerne mein Halušky-Lieblingsrezept mit extra kleinen gekochten Kartoffelstückchen und Sauerkraut.
DIE ZUTATEN
Für vier Personen
1,5 kg Kartoffeln, festkochend
Davon für die Halušky ca. 1,1 kg und 0,4 kg für die extra Kartoffelstückchen
300 g Mehl
2 Eier
Salz & Pfeffer aus der Mühle
180-200 g Speck
Eine Zwiebel (mittelgroß)
110 g Butter
Ca. 400 g Sauerkraut (1 Dose)
ZUBEREITUNG
- Speck und Zwiebel gewürfelt in einer Pfanne zusammen anbraten und zur Seite stellen.
- Kartoffeln schälen und ca. 0,4 kg in kleine Würfel schneiden und aufsetzen. Wenn fertig gekocht, absieben und Deckel draufgeben.
- Die restlichen Kartoffeln mit Reibe oder Küchenmaschine reiben.
4. Die geriebenen Kartoffeln vom Kartoffelsaft absieben.
5. Die abgesiebten Kartoffeln, Eier, einen gestrichenen Esslöffel Salz und etwa die Hälfte vom Mehl in eine Schüssel geben. Mit einem großen Löffel alles gut verrühren. Nach und nach vom restlichen Mehl hinzugeben und verrühren bis die Masse, weder zu zäh noch zu flüssig ist. Eventuell etwas vom Mehl weglassen oder noch etwas hinzugeben. Hängt jeweils von den Kartoffeln ab.
6. In einem größeren Topf die Butter erhitzen. Wenn sie zerlaufen ist, Ofenplatte auf kleine Flamme zum Warmhalten stellen.
7. Großen Topf mit gesalzenem Wasser aufsetzen. Wenn das Wasser kocht, Teig in den Teigschlitten vom Spätzlehobel (gibt’s im Fachhandel) füllen und langsam hin und her schieben. Die Halušky, wenn sie oben schwimmen, mit einem Schaumlöffel in die zerlassene Butter geben.
8. Wenn alles abgeschöpft ist, Teigschlitten wieder füllen und wiederholen bis kein Teig übrig ist.
9. Das Sauerkraut mit der Hand gut ausdrücken, grob schneiden, Speck und die Kartoffelstückchen zu den Halušky dazugeben und alles mit zwei großen Löffeln langsam und vorsichtig vermengen. Gegebenenfalls mit Salz abschmecken.
10. Mit etwas Pfeffer aus der Mühle anrichten und (langsam) genießen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Kochen und „Dobrú chuť“/“Guten Appetit“! Zum Trinken passt Buttermilch oder ein Bier dazu.