Zwetschgendatschi

Kochen mit dem Karpatenblatt: Zwetschgendatschi

Die Zwetschge, regional auch Zwetsche und in Österreichisch „Zwetschke“ ist eine Unterart der Pflaume. Seit alters her schätzt man ihr besonderes Aroma, nicht nur in der slawischen Küche. Sie wird recht vielseitig genutzt, ob getrocknet, als Mus, Kompott oder „in flüssiger Form“ als Zwetschgenwasser. Zu Fleisch- und Wildgerichten findet sie ebenfalls Verwendung, wie auch als Füllung oder als Kuchenbelag.

Dieses „besondere Früchtchen“ ist reich an Provitamin A, das wichtig für gesunde Haut und gute Sehkraft ist. Es hat aber auch beachtliche Mengen an Mineralstoffen wie Zink, Calcium und Kupfer. In Bayern spricht man zur Zwetschgensaison im August und September auch von der sogenannten „Datschi-Zeit“. Dabei schwören die einen beim Datschi auf Mürbteig und andere auf Hefeteig. Für manche muss er mit Streuseln sein, für andere ohne. Einige betrachten Schlagsahne, gesüßt oder ungesüßt oder Sauerrahm dazu als Muss und wieder andere brauchen weder noch. An dieser Stelle zeige ich Ihnen nun gerne, meine Variante eines Zwetschgendatschis mit Hefeteig auf, der auch ohne Schlagsahne auskommt.

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Pflaumenzweig mit Früchten, Aquarell vom Matzdorfer Maler Rudolf Hecht von 1929.

ZUTATEN

Für ein Backblech 

450 g Mehl 

100 g gemahlene Mandeln 

50 g gehackte Mandeln 

30 g frische Hefe 

125 ml Milch 

7 Esslöffel brauner Zucker 

100 g Butter 

2 Eier 

1 Prise Salz 

2 Teelöffel gemahlener Zimt 

1,7 kg Zwetschgen 

Etwas Butter zum Einfetten des Backblechs

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1. Das Mehl und 50 Gr. gemahlene Mandeln in eine große Schüssel sieben. In die Mitte eine tiefe Mulde drücken und die frische Hefe hineinbröckeln. Die Milch leicht erwärmen und mit drei Esslöffel Zucker zur Hefe geben.
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2. Mit einem Kochlöffel von der Mitte her alles vermischen. Die Masse für eine halbe Stunde ruhen lassen.
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3. Zwetschgen in der Mitte nicht ganz durchschneiden, Kern entnehmen und dann die beiden Hälften jeweils in der Mitte anschneiden. Oder einen Zwetschgenentsteiner nutzen, den gibt’s im Fachhandel und er macht das Ganze in einem einzigen Schritt.
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4. Eier, Butter und eine Prise Salz dazugeben und alles mit der Hand gut und fest verkneten.
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5. Backblech mit etwas Butter einfetten, den fertigen Teig mittig auf ein Backblech legen und gleichmäßig ausrollen. Sollte das Nudelholz wider Erwarten für das Backblech zu niedrig sein, kann man sich mit einer Bierflasche helfen und mit dieser den Teig ausrollen. 6. Den fertig ausgerollten Teig mit 50 Gr. gemahlenen Mandeln bestreuen. Dies soll verhindern, dass sich der Teig eventuell beim Backen zu sehr mit dem Saft der Zwetschgen vollsaugt. 7. Backofen auf 180 Grad vorheizen.
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8. Den Teig mit den Zwetschgen (Fruchtfleisch nach oben) dicht belegen und zum Schluss mit den gehackten Mandeln bestreuen. 9. Den Zwetschgendatschi auf mittlere Schiene 40 bis 45 Minuten backen. 10. Die restlichen 4 Esslöffel Zucker mit dem Zimt vermengen.
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11. Zwetschgendatschi mit dem Zimtzucker bestreuen und noch warm servieren.

Schmeckt natürlich auch, wenn er nicht mehr warm ist. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Nachkochen und „Dobrú chuť“/“Guten Appetit“! Ganz gleich, ob Sie diesen Zwetschgendatschi mit Schlagsahne (gesüßt oder nicht) oder lieber ohne genießen möchten, passt natürlich ein Weißbier sehr gut dazu.

Norbert Hecht