Gedenksteine in Erinnerung an die Menschen, die sich in den Bunkern versteckten.

Wanderung zum Gedenken an den Zweiten Weltkrieg

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind 80 Jahre vergangen – beinahe ein Menschenleben. Die Zahl der direkten Kriegsteilnehmer und Zeitzeugen wird von Jahr zu Jahr kleiner. An die Opfer des Slowakischen Nationalaufstands, des Krieges und des Holocaust zu erinnern, ist eine Pflicht unserer Generation. Besonders heute, da auch gegenwärtige Kriegskonflikte Teil unserer unruhigen Zeit sind.

Die mittlerweile sechste Gedenkwanderung zu den Bunkern hinter dem Wasserreservoir Klauzy konnten wir in Zusammenarbeit mit der Polytechnischen Fachmittelschule von A. J. Baťa in Svit und der Elektrotechnischen Fachmittelschule Matzdorf/Matejovce verwirklichen. Wir legten etwa 32 Kilometer zurück (laut Teilnehmerin Majka 33.728 Schritte) zu Ehren jener, die die Kriegszeiten überlebten – und jener, die es nicht taten.

Geschichtlicher Bezug

Die Anfänge der Gedenkveranstaltung im Zusammenhang mit einem Bunker, der während des Zweiten Weltkriegs tief im Slowakischen Paradies gebaut wurde, hängen mit der Geschichte der Familie von Juditka Prokopyová, geb. Lichtensteinová, zusammen. Beschrieben und veröffentlicht wurde sie unter dem Titel „Geretteter Retter“ (2020) von Vladimír Andraš, Lehrer an der Schule in Svit. Juditkas Vater Ľudovít Lichtenstein, Holzunternehmer der Firma Glesinger in Deutschendorf/Poprad, besaß seit 1942 eine präsidentielle Ausnahmegenehmigung und galt als wirtschaftlich wichtiger Jude. Aus Angst vor Verfolgungen entschloss er sich 1943 zusammen mit seinen Mitarbeitern, den Brüdern Ján und Štefan Suranovský sowie einem dritten Mann namens Píš, rund 16 Kilometer von Schmögen/Smižany entfernt, im Wald hinter Klauzy einen Bunker zu bauen.

Dieser wurde nach der Besetzung der Slowakei durch die deutsche Wehrmacht und der Niederschlagung des Slowakischen Nationalaufstands 1944 zum Zufluchtsort der Familie – als wirtschaftliche Ausnahmen keine Gültigkeit mehr hatten. Der Bunker war in einen Hang gegraben, lediglich das Ofenrohr ragte heraus. Von außen wirkte er wie ein überwucherter Hügel. In der Nähe floss ein kleiner Bach – eine wertvolle Wasserquelle. Während des Frontdurchgangs versteckten sich auch Männer aus umliegenden Dörfern in der Nähe und errichteten zusätzliche Bunker. In der sogenannten „Predná dolka“ befanden sich zwei Bunker, in der Gegend „Židovská dolka“ drei. Bei ihrer Lokalisierung halfen vor Jahren Förster Štefan Frankovič und Peter Špic. Zeitzeugen erinnerten sich auch an Bunker im „Dolinka“ unterhalb der Erhebung Vrábľová.

Ein wichtiger Unterschlupf

Im Lichtenstein-Bunker versteckten sich vom Spätsommer 1944 bis Februar 1945 insgesamt 14 Menschen: Ľudovít Lichtenstein, seine Ehefrau Marianna, geb. Braunová, ihre zwei Kinder – die 14-jährige Juditka und der 19-jährige Hansko –, Alica Zinnerová, geb. Braunová, mit ihrem 6-jährigen Sohn Peter (nach dem Krieg Zvi Fuchs), ihr Bruder Oliver Braun, Dezider Weiss mit seiner Frau Rozália, geb. Gottliebová, und ihrem 3-jährigen Sohn Andrej (genannt Bandi), Deziders Bruder Alexander Weiss aus Smižany sowie Artúr Bednár (ursprünglich Apfelman, änderte seinen Namen lange vor dem Krieg, 1922 getauft). Später schlossen sich zwei verwundete Partisanen an – Vasiľ (ein Slowake aus der Ostslowakei) und Voloďa (ein Russe). Herr Lichtenstein nahm sie auf und pflegte sie, bis sie wieder gesund waren. Sie überlebten, doch ihre Angehörigen hatten nicht so viel Glück – sie „wurden von den Krematoriumsöfen der Konzentrationslager verschlungen“. Auch ihnen widmeten wir unseren Gedenkmarsch. Wir hoffen, dass sich uns im nächsten Jahr noch weitere Teilnehmer anschließen.

PhDr. R. Kormošová, PhD.

Bürgerverein PRO MEMORY