Weihnachtskonzert Metzenseifen/Medzev

Weihnachtskonzert „Daj Boh šťastia tejto zemi“

Für ein Weihnachtskonzert mit dem Titel dieses slowakischen volkstümlichen Weihnachtsliedes, das wir mit „Gott segne dieses Land“ übersetzen sollten, gibt es in Metzenseifen/Medzev ganz sicher keinen geeigneteren Ort als die Kirche Geburt der Jungfrau Maria/Narodenia Panny Márie. Ergänzt wurde das 16 Lieder umfassende Programm durch weihnachtliche Lyrik und Prosa.

Erwartungsvoller Beifall begrüßte den Chor Melodie mit seiner Leiterin Lýdia Grentzer, als dieser am Nachmittag des zweiten Advents, um 15 Uhr, seinen Platz vor dem Altar einnahm. Das Programm lag auf allen Plätzen aus. Es enthielt einige Lieder, die dem musikalischen Laien weniger bekannt waren. Jedoch wurden die Zuhörer in der restlos gefüllten Kirche durch die einleitenden Worte und das erste Lied, das dem Konzert seinen Namen gab, auf das eingestimmt, was sie erwartete – besinnliche Musik, die den Charakter der Vorweihnachtszeit nahebringt. Am Klavier begleitete Gabriela Petrášová, die Moderation erfolgte durch Frau Ing. Stela Hanigovská, PhD. Die zwischen den Liedern eingefügten Texte und Verse passten gut zu den in vier Sprachen – Slowakisch, Deutsch, Ungarisch und teilweise Englisch – vorgetragenen Liedern. Diese Mehrsprachigkeit kann nicht jeder Chor meistern.

Für den Chor Melodie war es kein Problem, vom „Prišiel k nám vianočný čas“ mit Text und Musik des jungen Pavol Laták zu dem von Robert Stolz (1880–1975) komponierten Lied „Die Rosen der Madonna“ aus seiner 1920 uraufgeführten Oper gleichen Namens zu wechseln. Das Lied wurde in Deutschland durch die Sängerin Bianca, die 1948 als Herlinde Grobe auf die Welt kam, bekannt. Aber nicht nur diese Lieder beeindruckten. So auch das in ungarischer Sprache vorgetragene „Harang szól a kis faludban szent karácsony éjjel“ (In der Heiligen Nacht läutet im kleinen Dorf eine Glocke) des früh verstorbenen ungarischen Popsängers Imre Zámbó (1958–2001). Unter seinem Künstlernamen Jimmy Zámbó veröffentlicht, wurde im Jahr 2000 das Album „Karácsony Jimmyvel“ (Weihnachten mit Jimmy) mit diesem Lied zu einem Verkaufsschlager.

Das Lied „Die 1000 Weihnachtskerzen“ wurde von Peter Kaleta mit Chorbegleitung gesungen. Im Programm stand auch der Name des Komponisten: Karl-Heinz Ulrich. Interessant ist dazu der Name des Textdichters: Bernd Ulrich. Karl-Heinz und Bernd sind Brüder und treten zusammen als „Die Amigos“ auf. Unter diesem Namen sind sie mit ihren Erfolgsschlagern im deutschsprachigen Raum gut bekannt.

Zusammen mit solchen Titeln wie dem slowakischen Kirchenlied „Mária, Mária, Mária“, dem Kanon „Dona Nobis Pacem“, „Let It Snow“ und „I Will Follow Him“ ergab das Programm eine ausgewogene Mischung von älteren und aktuellen christlich-weihnachtlichen Liedern. Die Gäste in der Kirche bedankten sich mit großem Beifall nach den Liedern und am Ende des Konzerts. Zum Abschluss wurde bei Kerzenlicht gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ gesungen – die Strophen abwechselnd in Slowakisch und Deutsch. Danach sprachen Pfarrer Peter Tirpák und Primátor Radoslav Gedeon den Dank für die Gemeinde und die Metzenseifner aus. Der Primátor überreichte zudem Blumen.

Weihnachtskonzert Metzenseifen/Medzev
Ob mit ihren Stimmen oder am Klavier – der Nachwuchs überzeugte: Lukáš Kaleta, Soňa Herichová, Simona Herichová, Ema Lukáčová

Nachwuchs gut eingebunden

Nach dem Konzert gab es in den Gesprächen der Besucher neben der Freude über die gehörte Musik zwei Schwerpunkte, die hier genannt werden müssen. Die Musikpädagoginnen Lýdia Grentzer und Gabriela Petrášová schaffen es immer wieder, Jugendliche nicht nur für Gesang und Musik zu interessieren, sondern geben ihnen Gelegenheit, vor größerem Publikum aufzutreten und ihr Können zu beweisen. Das taten Ema Lukáčová am Klavier sowie Lukáš Kaleta, Simona Herichová und Soňa Herichová mit ihren Gesangsstimmen. Und die Karpatendeutschen danken dem Ensemble für die Pflege und Präsentation von klassischem und modernem deutschen Liedgut. Alle hoffen, dass dies auch zukünftig mit Unterstützung der Verantwortlichen der Stadt erfolgreich fortgesetzt werden kann.

Dr. Heinz Schleusener