Freiwillige Feuerwehr

Wie man passiv aktiv seinen Beitrag für die Allgemeinheit leistet

Der 4. Mai ist der Namens- und Todestag (†304) des Hl. Florian von Lorch. Er ist christlicher Märtyrer, Heiliger sowie Schutzpatron – nicht nur der Feuerwehr, sondern auch der Bierbrauer, Schornsteinfeger, Gärtner und Seifensieder.

Wer hatte als Kind nicht den Berufswunsch, Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu werden? Bei manchen blieb es eine Kinderlaune. Bei anderen wurde es tatsächlich der Beruf oder ein Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr. Gerade die Freiwilligen Feuerwehren machen im ländlichen Bereich einen sehr wichtigen Teil der Feuer- und Schadensbekämpfung sowie der Lebensrettung aus. Doch in unseren Tagen gibt es immer weniger Menschen, die sich aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr einbringen.

Wandel der Zeit auch bei der Feuerwehr

Im Wandel der Zeit haben sich auch die Aufgaben der Feuerwehr stark geändert. So rückt sie heutzutage nicht mehr hauptsächlich wegen Bränden aus und auch nicht mehr mit einer Handspritze oder einem Pferdegespann. Die Feuerwehrautos haben ebenfalls einen enormen Wandel an Technik und Größe zur Brandbekämpfung durchlaufen. Heutzutage wird die Feuerwehr vielmehr wegen technischer Hilfeleistung wie beispielsweise einem Notfall hinter verschlossener Tür, Verkehrsunfällen, Bäumen auf Straßen, vollgelaufenen Kellern oder zur Tierrettung gerufen.

Großer Verlust nicht nur für Kultur und Geschichtsforschung

Oftmals fielen früher ganze Dörfer oder gar ganze Städte und damit auch zahlreiche Menschen den Flammen zum Opfer. Neben Menschenopfern und hohen Sachschäden sind Feuersbrünste nicht allein für Mensch, Haus, Hof und Vieh verheerend. Häufig richten sie neben einem enormen finanziellen auch einen kulturellen Schaden an, der nie mehr ersetzt werden kann. So weiß man beispielsweise aufgrund eines vernichtenden Großfeuers im Jahre 1550 vieles über „Meister Paul von Leutschau“, den Holzschnitzer und Erbauer des höchsten spätgotischen Holzaltars der Welt, nicht mehr – nur noch seinen Vornamen. Dies ist zwar nur ein kleiner Schaden im Vergleich zum Verlust von Menschenleben, aber die Bedeutung der Kulturgüter, die für immer durch Feuer verloren gegangen sind, ist für die Menschheit nicht zu unterschätzen.

Die eigene Geschichtsforschung

Bei meiner eigenen Geschichtsforschung fand ich auch einiges über Großbrände und Brandbekämpfung in Matzdorf/Matejovce heraus. So gab es dort zwei Großbrände, bei denen 1718 gerade einmal sieben Häuser verschont blieben. 1794 brannten wiederum alle Häuser nieder. Im Jahre 1900 brannte wegen eines brennenden Speckstücks, das durch den Wind von einer Räucherkammer auf ein Dach herübergeweht wurde, die gesamte Wintergasse nieder. Die Freiwillige Feuerwehr wurde in Matzdorf 1878 gegründet und bekam Anfang der 1930er Jahre eine Motorspritze, wodurch Brände ab da sehr viel schneller gelöscht werden konnten.

Der „Karpathen-Post“ vom 18. Oktober 1924 sei Dank, erfuhr ich ebenfalls, dass Alexander Hecht, (mein Großonkel zweiten Grades, dessen Grab ich letztes Jahr entdeckte), ein Rohrführer der fabrikseigenen Feuerwehr der Scholtz-Fabrik in Matzdorf war. Damals waren Feuerwehrmänner nicht versichert. So war es auch bei Alexander Hecht, der auf tragische Weise bereits nach der Löschung einer großen Scheuer im noch währenden Einsatz, als Teil der Feuerwache, die die noch glimmenden Reste löschte, am 10. Oktober 1924 ums Leben kam. Er hinterließ seine kaum ein Jahr zuvor angetraute Ehefrau Therezia Hecht, geborene Streit, und seine erst kürzlich zuvor geborene Tochter Hilda. Die Trauer und Anteilnahme nicht nur unter den Feuerwehren war bei seiner Beisetzung enorm groß.

Wie jeder nun passiv aktiv helfen kann

Feuerwehrleute, auch als Floriansjünger bekannt, sind wahre Helden. Retten sie doch oftmals unter Einsatz ihres eigenen Lebens, das Leben und/oder Hab und Gut anderer. Bei der Freiwilligen Feuerwehr tun sie all dies ehrenamtlich, 24 Stunden am Tag, das ganze Jahr hindurch. Selbst nach einem langen und harten Einsatz die ganze Nacht hindurch gehen sie trotzdem danach auch noch ihrer normalen Arbeitstätigkeit nach. Natürlich kann das körperlich und seelisch nicht jeder machen und muss es auch nicht wollen. Dennoch kann aber jeder seinen Beitrag auch passiv leisten. Denn bei der Freiwilligen Feuerwehr kann man auch passives Mitglied werden. Das heißt, man zahlt einen entsprechenden Jahresbeitrag. Das können gerade einmal 10 Euro sein. Klingt erstmal wenig, aber dies ist nicht zu unterschätzen: Kann doch davon wichtige Gerätschaft angeschafft oder instandgehalten werden. Denn nicht immer reicht das Geld der Gemeinden dafür aus.

Hier geht der Artikelautor mit gutem Beispiel voran.
Hier geht der Artikelautor mit gutem Beispiel voran.

Fazit

So hieß es auch für diesen Artikel passend, am Ende des „Karpathen-Post“-Artikels: „Feuerwehr Rayonübung zu Altwalddorf“ vom 20. November 1926, in dem das erfolgreiche Endresultat einer von vielen gemeinsamen enorm wichtigen Feuerwehrübungen mehrerer Zipser Orts-Feuerwehren geschildert wurde: „(…) denn: Nur mit vereinten Kräften vorwärts!“

Norbert Hecht