
Kochen mit dem Karpatenblatt: „Columbo-Essen“
Die Paraderolle des Oscar-nominierten US-Schauspielers sowie Emmy- und Golden-Globe-Gewinners Peter Falk ist zweifelsohne die des schusselig wirkenden, jedoch sehr cleveren „Inspektor Columbo“ (im Original: „Lieutenant Columbo“). Die Serie wurde von 1967 bis 2003 produziert und in zahlreichen Ländern, auch Osteuropas, ausgestrahlt. Sie ist nach wie vor sehr beliebt und eine Folge daraus hat die Hechteria sogar kulinarisch auf eine interessante Spur gebracht.
Peter Falk (*16.09.1927, †23.06.2011) wird oft irrtümlich für einen Italiener gehalten, da er in einem italienisch geprägten Viertel New Yorks aufwuchs und in der Serie Columbo Italienisch spricht, weil seine Figur italienische Eltern hat. Tatsächlich war Falk jedoch jüdischer Abstammung. Seine Mutter Madeline, geborene Hochhauser, stammte aus Russland und sein Vater Michael Falk kam aus Polen. Apropos: Die Eltern des Inspektors „Oscar Rheinhardt“ aus der Serie „Vienna Blood“ stammen übrigens nicht aus Österreich, sondern aus der Slowakei.
Die Figur des Columbo geht ursprünglich auf eine Kurzgeschichte im „Alfred Hitchcock’s Mystery Magazine“ vom März 1960 zurück. In dieser Geschichte überführt ein „Lieutenant Fisher“ den Mörder. Inspiriert davon und von einer „NBC-Krimishow“ schrieben Link und Levinson im Mai 1960 ein Drehbuch, in dem erstmals ein Lieutenant Columbo vorkam. 1962 folgte ein Bühnenstück mit dem Titel „Mord nach Rezept“. Die Premiere fand am 15. Januar 1962 in San Francisco statt. 1967 wurde schließlich aus den ursprünglich als drei Fernsehfilme geplanten Projekten mit Peter Falk die weltweit erfolgreiche Serie.
Als Fan zitiere ich Columbo gerne scherzhaft. Bei einer besonderen Ausstattung sage ich zum Beispiel: „Donnerwetter, Sie sind hier ja besser ausgerüstet als wir in unserem Polizeihauptquartier. Wenn ich das Misses Columbo erzähle, die glaubt mir das niemals!“ Oder wenn mir im Nachhinein noch eine wichtige Frage einfällt: „Entschuldigen Sie, Sir, eine Frage hätte ich noch. Wissen Sie, Misses Columbo interessiert das ungemein.“ Auch in Filmen wird Columbo zitiert, etwa im Thriller „Lucky Number Slevin“. Die Protagonistin Linsey sagt dort: „Man muss laut Columbo einen Tatort nach drei Gesichtspunkten absuchen: Was ist hier, was vorher nicht hier war? Was war vorher hier und ist jetzt nicht hier? Und was wurde bewegt?“
In einer Columbo-Folge, die ich mit meiner Mutter ansah, deutete zunächst alles auf einen Selbstmord hin. Doch Columbo glaubte nicht daran. Er fand einen Kassenzettel mit Datum und Uhrzeit kurz vor dem Leichenfund sowie mit Einkaufsgütern: Hackfleisch, Weißkraut und eine Flasche Rotwein. Seine Frage: „Welcher Mensch bringt sich um, geht aber kurz vorher noch einkaufen?“ Das brachte uns auf die Idee, ein Gericht aus diesen Zutaten zu kreieren, das wir „Columbo-Essen“ tauften. Neben zahlreichen Hechteria-Gästen hätte Columbo daran sicherlich seine Freude gehabt, denn vor seiner Polizeikarriere diente er in der US-Armee als Koch im Korea-Krieg.
Die Zutaten
Für 4 Personen:
- 500 g Hackfleisch, Rind und Schwein gemischt
- 500 g Weißkraut, in Streifen geschnitten
- 1 große Zwiebel, kleingehackt
- 2 TL schwarzer Pfeffer, gemahlen
- 1 TL Salz
- 3 Lorbeerblätter
- 1 TL Kümmel, ganz
- Etwas Pflanzenöl
- 500 ml Rinderfond oder -brühe
- 500 ml passierte Tomaten
- 1 Dose gewürfelte Tomaten
- 1 TL Zucker
- 3–4 Knoblauchzehen, gepresst
- 100 g Tomatenmark
- 400 ml Rotwein (Spätburgunder oder Rioja)
- 12 Kartoffeln, festkochend (je nach Größe 2–3 pro Person)
Zubereitung
- Das Kraut in ca. 5 mm breite und 7 cm lange Streifen schneiden, die Zwiebel würfeln.

- Zwiebelwürfel in einem großen Topf mit etwas Öl goldbraun anbraten. Hackfleisch, Kümmel, Lorbeerblätter, Salz und Pfeffer dazugeben, gut verrühren und das Hackfleisch anbraten.

- Das Kraut dazugeben, gut verrühren und das Ganze andünsten.
- Rinderfond oder -brühe hinzufügen, den Deckel auflegen und alles für 10 Minuten kochen lassen.

- Gewürfelte Tomaten, Zucker, Tomatenmark, passierte Tomaten, Knoblauch und Wein hinzufügen, umrühren und mit Deckel etwa 30 Minuten leicht köcheln lassen.
- Währenddessen die Kartoffeln schälen, der Länge nach vierteln und in Salzwasser gar kochen.
- Probieren, ob das Kraut gar ist, und bei Bedarf mit Salz, Pfeffer und/oder Wein abschmecken.

- Das „Columbo-Essen“ mit Salzkartoffeln anrichten, ein Glas des Kochweins dazu servieren und langsam genießen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Kochen und „Dobrú chuť“/„Guten Appetit“. Zur musikalischen Untermalung dieses kulinarisch gelösten „Columbo-Falls“ empfehle ich das Lied „Columbo“ der österreichischen Band Wanda. „Donnerwetter, wenn ich das Misses Columbo erzähle, die glaubt mir das niemals!“